Deutsches Team

DFB-Frauen werden stärker - so gut wie Frankreich?

von Florian Neuhauss aus Grenoble

Die deutschen Spielerinnen waren direkt nach dem Achtelfinale gegen Nigeria zunächst nicht voll zufrieden mit ihrem Auftritt. Der Trainer der Afrikanerinnen sprach den DFB-Frauen allerdings ein besonderes Lob aus. Und am Tag nach dem Spiel überwog der Stolz auf das Erreichte.

"Geil!" Lea Schüller brauchte nur ein Wort, um ihre Gefühlslage nach dem 3:0-Sieg gegen Nigeria zusammenzufassen. Die 21-Jährige hatte bei der WM zum ersten Mal in der Startelf gestanden, durfte gleich 90 Minuten durchspielen und markierte mit einem wuchtigen Schuss den Endstand. Gleichzeitig wusste die Stürmerin nicht nur mit Blick auf die eigene Leistung zu berichten: "Da geht auf jeden Fall noch mehr, und wir können uns auf jeden Fall noch steigern." Am Tag nach dem Erfolg bekannte auch Innenverteidigerin Marina Hegering: "Wir können mega stolz auf uns sein, aber es geht noch weiter." Die 29-Jährige zeigte sich selbstbewusst: "Wir werden unsere Leistung bestätigen und müssen vor niemandem Angst haben."

Lob von Nigerias Trainer

Aus berufenem Munde gab es schon jetzt ein großes Lob. Nigerias Nationaltrainer Thomas Dennerby wurde nach dem Spiel gefragt, welches Team das stärkere sei: Deutschland oder Frankreich? Er müsse es ja wissen, hatte seine Mannschaft doch zuletzt gegen beide gespielt. Die Antwort des Schweden überraschte: "Das ist wirklich schwer zu sagen. Wenn es um die technischen Fähigkeiten geht, dann ist es Frankreich. Wenn es aber um Kraft und Tempo geht, sieht es schon wieder anders aus."

"Im Großen und Ganzen fehlerfrei"

Auch wenn die deutschen Frauen spielerisch mehr von sich erwarten, mit ihren Auftritten haben sie sich offenbar Respekt erarbeitet. "Im Großen und Ganzen haben wir fehlerfrei gespielt", stellte Nationalkeeperin Almuth Schult, die gegen Nigeria kein Mal ernsthaft geprüft worden war, zufrieden fest. "Und welches Team kann schon sagen, dass es sich bei diesem Turnier kontinuierlich entwickelt hat?"

Ein weiterer Entwicklungsschritt dürfte mit Blick auf das Viertelfinale am kommenden Samstag (29.06.19, 18.30 Uhr, live im Ersten und auf sportschau.de) auch nicht schaden. Der Gegner ist der Sieger der Partie Schweden - Kanada (Montag, 24.06.19, 21.00 Uhr, live im Ersten und auf sportschau.de). "Also auf jeden Fall ein Knallergegner", meinte Schult. "Es wird immer schwieriger", weiß Schüller.

Alles auf Anfang in Rennes

Aber erst mal heißt es: Alles auf Anfang. Das deutsche Team reist zurück nach Rennes. "Da hat die ganze Geschichte angefangen", sagte Kapitänin Alexandra Popp. Wie schon vor dem ersten WM-Spiel gegen China bezieht der DFB-Tross das Quartier in Bruz vor den Toren der Hauptstadt der Bretagne. Sechs Tage bleiben Zeit, um nach einem "sehr anstrengenden Spiel zu regenerieren", wie die eigentlich nimmermüde Giulia Gwinn sagte. Rennes ist ein gutes Omen: "Da sind wir gut in die WM gestartet und da soll es auch erfolgreich weitergehen. Im Viertelfinale wollen wir überzeugen."

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Einzelkritik - Glanzlos, aber kampfstark ins Viertelfinale

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | FIFA Frauen WM 2019 | 23.06.2019 | 17:00 Uhr

Stand: 23.06.19 14:07 Uhr