Elf Spielerinnen und eine Trainerin sind im April 2019 als erste Frauen überhaupt in die deutsche "Hall of Fame" eingezogen. Das deutsche Fußballmuseum hatte 28 Sportjournalisten aufgerufen, unter allen deutschen Ex-Profis zu wählen, deren Karriereende mindestens fünf Jahre zurückliegt. Die Europameisterinnen von 2013 und die Olympiasiegerinnen von 2016 standen nicht zur Wahl. Herausgekommen ist diese Elf:
Im Tor: Silke Rottenberg. Die gebürtige Rheinländerin kam auf 123 Länderspiele, wurde 2003 Weltmeisterin und holte 1997, 2001 und 2005 den EM-Titel. Sie ist zudem die Fußballerin des Jahres 1998 und gewann 2000 und 2004 Olympia-Bronze.
In der Abwehr: Nia Künzer. In Botswana geboren wurde die Verteidigerin mit ihrem Golden Goal bei der WM 2003 deutschlandweit bekannt. Die ARD Fernseh-Expertin kommt insgesamt auf 34 Länderspiele.
In der Abwehr: Doris Fitschen. 144-mal trug die gebürtige Niedersächsin das DFB-Trikot. Im Jahr 2000 holte sie mit der Mannschaft Olympia-Bronze sowie 1989, 1991, 1997 und 2001 den EM-Titel. Von 2009 bis 2016 arbeitete Fitschen, die auch lange Spielführerin war, als Managerin der Nationalmannschaft.
In der Abwehr: Steffi Jones. Die Frankfurterin war Teil des Weltmeisterteams 2003, auch wenn sie verletzt vorzeitig abreiste. Zudem gewann Jones 1997, 2001 und 2005 die EM sowie 2000 und 2004 Olympia-Bronze. Insgesamt trug die spätere Bundestrainerin 111-mal das Deutschland-Trikot.
Im Mittelfeld: Bettina Wiegmann. Mit 154 Einsätzen für Deutschland belegt die ehemalige Kapitänin Rang sechs der ewigen Bestenliste. 1991, 1995, 1997 und 2001 wurde die Rheinländerin Europameisterin, 2000 gab es Olympia-Bronze. Ihre Karriere krönte sie im Jahr 2003 mit dem WM-Titel.
Im Mittelfeld: Renate Lingor. Die gebürtige Karlsruherin absolvierte 120 Länderspiele und gehört zu den erfolgreichsten Nationalspielerinnen überhaupt. Die Doppel-Weltmeisterin (2003 und 2007) holte auch zweimal den EM-Titel (2001 und 2005) sowie gleich dreimal Olympia-Bronze (2000, 2004, 2008).
Im Mittelfeld: Silvia Neid. 111-mal trug die spätere langjährige und sehr erfolgreiche Bundestrainerin selbst die deutschen Farben. Als Kapitänin holte sie 1989, 1991 und 1995 EM-Gold. Bei der WM 1995 gab es zudem Silber.
Im Mittelfeld: Martina Voss-Tecklenburg. Viermal gewann die Duisburgerin den EM-Titel (1989, 1991, 1995 und 1997) und 1995 WM-Silber. Insgesamt 125-mal trug die aktuelle Bundestrainerin, damals noch als Martina Voss, das Deutschland-Trikot und erhielt 1996 den Hermes-Pokal als Fußballerin des Jahres.
Im Sturm: Birgit Prinz. Sage und schreibe 214-mal war die Frankfurterin für Deutschland im Einsatz und erzielte 128 Treffer - wahrscheinlich gleich zwei Rekorde für die Ewigkeit. Titel pflasterten ihren Weg: 2003 und 2007 Weltmeisterin, 1995 WM-Silber, dazu 1995, 1997, 2001, 2005 und 2009 Europameisterin. Außerdem holte auch sie dreimal Olympia-Bronze (2000, 2004 und 2008). In den Jahren 2003, 2004 und 2005 wurde sie zur Weltfußballerin gewählt.
Im Sturm: Heidi Mohr. Europas Fußballerin des Jahrhunderts verstarb am 7. Februar 2019 im Alter von nur 51 Jahren an den Folgen eines Krebsleidens in ihrem Geburtsort Weinheim. In 104 Länderspielen gelangen ihr 83 Tore. 1989, 1991 und 1995 gewann sie die Europameisterschaft.
Im Sturm: Inka Grings. Die Düsseldorferin erzielte in 96 Länderspielen starke 64 Tore. 1997, 2005 und 2009 holte sie die Titel bei den Europameisterschaften - und war 1999, 2009 und 2010 Fußballerin des Jahres.
Auf der Trainerbank: Tina Theune. WM-Gold 2003, WM-Silber 1995, Sechsmal EM-Gold (1989, 1991, 1995, 1997, 2001 und 2005) sowie Olympia-Bronze 2000 und 2004 fallen in ihre überaus erfolgreiche Amtszeit von 1996 bis 2005. Als langjährige Assistentin von Gero Bisanz wurde Theune-Meyer, die seit ihrer Scheidung 2008 wieder Theune heißt, als erste Cheftrainerin der Frauen-Nationalmannschaft zur Pionierin.