Die englische Fußball-Rekordnationalspielerin Fara Williams © imago/ZUMA Press

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England ohne Ikone Williams und Christiansen

Englands Nationaltrainer Phil Neville verzichtet bei der WM in Frankreich auf Rekordnationalspielerin Fara Williams. Die 35-Jährige zählt ebenso wie Lyon-Star Isobel "Izzy" Christiansen nicht zu seinem 23-köpfigen Aufgebot.

Die englische Fußball-Rekordnationalspielerin Fara Williams steht nicht im Aufgebot der "Three Lionesses" für die WM in Frankreich. "Wir waren uns beide einig, dass sie hinsichtlich ihrer Leistung nominiert werden sollte und nicht wegen ihrer Verdienste", erklärte Nationaltrainer Phil Neville. Die Leistungen der 35 Jahre alten Defensivspezialistin vom Reading WFC in den vergangenen drei Monaten seien zwar "sensationell" gewesen, sagte der Coach: "Aber die Spielerinnen, die nun im Aufgebot stehen, haben ebenfalls brillante Leistungen gezeigt. Ich würde sagen, dass sie wirklich Pech hatte." Williams, die 2001 für England debütierte und seitdem 168 Mal für ihr Heimatland auflief, hatte bei der Weltmeistertschaft vor vier Jahren in Kanada zu den absoluten Leistungsträgerinnen der Britinnen gehört. Sie bestritt dort alle sieben Partien.

Tritt Rekordnationalspielerin nun zurück?

Nun scheint sich die Zeit "einer der größten Fußballerinnen, die England je hervorgebracht hat" (Neville), im Nationalteam dem Ende entgegen zu neigen. Viele jüngere Spielerinnen wie Lucy Staniforth (Birmingham City), die es ins Aufgebot schaffte, haben den Konkurrenzkampf beim WM-Dritten von 2015 enorm erhöht. Neben der 26-Jährigen stehen zehn weitere Weltmeisterschafts-Debütantinnen in Nevilles Kader. Der Nationaltrainer betonte aber, dass die Tür für Williams durch die Nichtberücksichtigung für das Frankreich-Turnier nicht endgültig zu sei: "Sie wird entscheiden, wann sie aufhören will, für England zu spielen." Für den Fall eines Rücktritts der langjährigen Leaderin kündigte der 42-Jährige an, dass der englische Fußball-Verband, die Football Association (FA), Williams einen gebührenden Abschied bereiten wird. "Wir haben den größten Respekt vor ihr als Person und Spielerin", schloss Neville.

Christiansen "am Boden zerstört"

Die englische Fußball-Nationalspielerin Izzy Christiansen © picture alliance/Daniel/phcimages/Cover Images

Lyon-Star Isobel Christiansen verpasst die WM in ihrer Wahlheimat Frankreich.

In Isobel "Izzy" Christiansen fehlt neben Williams ein weiterer prominenter Name im Aufgebot der "Three Lionesses". Die Mittelfeldakteurin von Olympique Lyon wäre unter normalen Umständen für das Turnier wohl gesetzt gewesen. Doch weil sich die 27-Jährige im vergangenen März beim SheBelieves Cup verletzte und anschließend einer Knöcheloperation unterziehen musste, geriet sie im Kampf um die Plätze im 23-köpfigen England-Kader ins Hintertreffen. "Sie ist am Boden zerstört", berichtete Neville, dem die Nichtberücksichtigung Christiansen sehr schwer fiel: "Sie hat alles in ihrem Leben geopfert, um an diesen Punkt zu kommen. Sie wäre fit gewesen. Aber die Entscheidung gegen 'Izzy' basiert ausschließlich auf der Leistung anderer Spielerinnen, die ihre Chancen genutzt haben."

Wolfsburgerin Earps eine von drei Torhüterinnen

Große Freude herrschte derweil bei Mary Earps. Die Ersatzkeeperin vom VfL Wolfsburg wurde von Neville als eine von drei Torhüterinnen nominiert. Die 26-Jährige bekam den Vorzug vor Ellie Roebuck von Manchester City. "Ich habe davon geträumt, eines Tages an diesem Turnier teilnehmen zu dürfen", schrieb Earps auf ihrem Instagram-Profil.

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Das Erste | FIFA Frauen WM 2019 | 08.06.2019 | 16:00 Uhr

Stand: 09.05.19 12:38 Uhr