Liveticker USA - Niederlande

Und so endet nach einem Monat Frauenfußball auch diese achte Weltmeisterschaft. Es gab tolle Spiele, spektakuläre Szenen und begeisternde Aktionen, die Lust auf mehr machten! Wer nicht zwei Jahre bis zur nächsten Europameisterschaft warten will, sollte sich die Spiele der Frauen-Bundesliga und auch der Champions League vornehmen. In vielen Städten des Landes kann man die Superstars des Frauenfußballs live bewundern und feiern. Wir lesen uns in zwei Jahren wieder, wenn das DFB-Team die Mission Europameisterschaft beginnt. Bis dahin: machen Sie's gut!

Angeführt von den beiden Torschützenköniginnen Morgan und Rapinoe wurden die USA gerade in der zweiten Hälfte ihrer Favoritenrolle gerecht. Diese goldene Generation des Frauenfußballs lieferte von Anfang bis Ende eine tolle Weltmeisterschaft ab, warf auf dem Weg ins Finale auch Großkaliber wie England oder Frankreich aus dem Turnier und feiert nun völlig zurecht den vierten WM-Titel der nationalen Geschichte.

Während die Titelverteidigerinnen jubeln, sind die Spielerinnen in orange völlig ausgepumpt. Sie fighteten über 90 Minuten ohne Unterlass, konnten aber die abgeklärten US-Amerikanerinnen nicht mehr in Gefahr bringen. Hinterfragen muss man allerdings die Strategie von Sarina Wiegmann, die regelmäßig - so auch heute - auf Wechsel verzichtete und fast dieselbe Mannschaft aufbot, die noch am Mittwoch über 120 Minuten gegen Schweden ackerte.

Wie so oft in diesem Turnier war es der Videobeweis, der die Geschehnisse in Gang setzte. Nach dem hohen Bein von Stefanie Van Der Gragt im Strafraum gegen Alex Morgan gingen die USA durch ein Elfmetertor in Führung und packten kurze Zeit später nach einem weiteren Aussetzer der bedauernswerten Van Der Gragt noch ein Tor drauf. Die Niederländerinnen spielten bis dahin clever in der Defensive, konnten aber kaum Angriffe setzen. Im Lauf der Zeit verlagerte sich das Spiel so immer mehr vor das Tor der überragenden Sari Van Veenendaal.

Das Spiel ist aus! Die alten Weltmeisterinnen sind auch die neuen: Herzlichen Glückwunsch an die USA!

Schlusspfiff.

Man muss den virtuellen Hut ziehen vor den Niederländerinnen, die auch jetzt noch ohne Unterlass rennen. Aber die Amerikanerinnen sind zu abgeklärt, lassen den Ball laufen und nutzen dann Räume auch für Offensivaktionen. Morgan scheitert per Distanzschuss aus 25 Metern.

Fünf Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt, davon sind zwei bereits verstrichen. Zum Unmut der Zuschauer haben die USA natürlich bei jeder Aktion sehr viel Zeit.

Carli Lloyd wird am Strafraum eingesetzt und will Van Der Gragt aussteigen lassen. Die Nummer 3 der Niederlande war an beiden Gegentoren maßgeblich beteiligt, hat aber seitdem gleich mehrere Klasseaktionen. Auch diesmal ist an ihr kein Vorbeikommen.

Die ebenfalls eingewechselte Christen Press rast über den linken Flügel und wird in höchster Not von Jackie Groenen abgegrätscht.

Noch einmal die Niederländerinnen: Miedema wird an der Strafraumkante angespielt und lässt für Jill Roord abtropfen. Die eingewechselte Spielerin trifft den Ball aber nicht satt, keine Gefahr für das Tor von Naeher.

Nun darf auch die Grand Dame des US-Teams noch ein paar Minuten spielen. Bei ihrer vierten Weltmeisterschaft spielt sie ihr drittes Finale. Eine beeindruckende Karriere der US-Nummer 10.

Die Uhr tickt jetzt unerbittlich gegen die Niederlande.

Jetzt lässt Tobin Heath auf der linken Seite Desiree Van Lunteren aussteigen und geht wieder mit dem Spielgerät am Fuß auf Stefanie Van Der Gragt zu. Die tut ihr auch diesmal nicht den Gefallen einer vorzeitigen Attacke und Heath läuft sich zum zweiten Mal fest.

Unnötiger Ballverlust von Oranje und sofort startet Heath über den rechten Flügel. Diesmal agiert Stefanie Van Der Gragt clever, lässt Heath keine Möglichkeit nach innen zu ziehen und drängt sie schließlich in einen zu spitzen Winkel.

Die Niederländerinnen haben noch lange nicht aufgegeben. Mit einem hohen Ball wird Beerensteyn gesucht und gefunden, sie verlängert per Kopf auf Van De Donk, die dann aber aus 16 Metern mit wenig Wucht auf das Tor köpfen muss, weil sie von Abby Dahlkemper gut bewacht wird und keine Zeit zur Verarbeitung bekommt.

Während die US-Kapitänin von Bord geht, gibt es nun Freistoß für die Niederlande aus 25 Metern in zentraler Position. Ein Fall für Sherida Spitse, die das Leder über die Mauer aber auch knapp links am Tor vorbeihämmert.

Ein erster Pass mit Shanice Van De Sanden als Adressatin. Aber man sieht schon, dass Becky Sauerbrunn aufgrund der Schnelligkeit von Oranjes Nummer 7 tiefer steht und rechtzeitig dazwischengeht.

Lineth Beerensteyn rochiert auf den linken Flügel und setzt sich gegen Ali Krieger durch. Aus 16 Metern schießt sie aufs Tor, aber der Versuch ist kein Problem für Alyssa Naeher.

Dunn wird von links durch Rapinoe eingesetzt und geht diagonal auf das Tor. Völlig frei könnte sie an der niederländischen Keeperin vorbeischieben, bleibt aber an der überragenden Sari Van Veenendaal hängen. Das wäre die Entscheidung gewesen!

Die Niederlande schalten auf Offensive - zu spät?! Mit Van de Sanden kommt eine Stürmerin für die Innenverteidigerin Anouk Dekker.

Jetzt sind die Amerikanerinnen im Rausch. Steilpass auf Tobin Heath, die in vollem Tempo Van Der Gragt aussteigen lässt. Kurz vor dem Tor wirft sich Sherida Spitse in den Ball und kann die Situation bereinigen. Wenige Sekunden später rauscht Morgan von rechts allein auf das Tor zu, will Van Veenendaal umspielen aber die Keeperin pflückt ihr das Leder vom Fuß.

Danielle Van De Donk bleibt im Vorwärtsgang an Crystal Dunn hängen. Über Julie Ertz landet der Ball im Mittelkreis bei Rose Lavelle, die in Seelenruhe marschieren kann, von Stefanie Van Der Gragt überhaupt nicht angegriffen wird und mit einem Haken eine Schussbahn eröffnet. Von der Strafraumkante schießt sie lässig rechts unten ein.

Stefanie Van Der Gragt rettet mit einer Grätsche vor Alex Morgan an der Strafraumkante. Morgan will natürlich den siebten Turniertreffer für den goldenen Schuh.

Sarina Wiegmann hat mit Shanice Van de Sanden natürlich noch ein Ass im Ärmel. Aber die exzentrische Stürmerin war im bisherigen Turnierverlauf nicht vom Glück verfolgt.

Mewis erobert den Ball und schon haben die Amerikanerinnen Platz zum Kontern, bleiben aber in Person von Alex Morgan am nächstbesten niederländischen Bein hängen. Es wird schnell umgeschaltet und über wenige Stationen landet das Leder bei Miedema im gegnerischen Sechzehner. Gegen zwei Gegnerinnen kann sie den Ball behaupten, bis Abby Dahlkemper humorlos dazwischengeht und die Situation bereinigt.

Nun ist Holland in Not! Nach dem Videobeweis wertete Stephanie Frappart den Kontakt zwischen Van Der Gragt und Morgan als elfmeterwürdig. Nun kann sich Oranje nicht mehr einigeln, muss nun mehr nach vorne riskieren. Aber die starke Schlussviertelstunde der Niederländerinnen kommt ja erst noch.

Die pinkhaarige Kapitänin bleibt ganz cool und schiebt flach rechts ein. Der sechste Turniertreffer für Megan Rapinoe!

Frappart revidiert ihre Meinung und zeigt wegen gefährlichen Spiels auf den Punkt!

Auf Anraten des Videoassistenten läuft Frappart vom Feld um sich die Szene noch einmal anzusehen. Möglicherweise wird es Elfmeter für die USA geben.

Videobeweis.

Eine US-Flanke wird abgefälscht und segelt so zu Morgan in den Strafraum. Stefanie Van Der Gragt sieht die Amerikanerin nicht und geht mit dem hohen Bein rein, trifft Ball und Gegnerin. Schiri Frappart entscheidet zunächst auf Ecke.

Lauter Jubel, denn Becky Sauerbrunn kehrt mit einem modischen Kopfverband zurück.

Sauerbrunn wird neben dem Spielfeld verarztet, die Amerikanerinnen spielen vorerst in Unterzahl.

Becky Sauerbrunn läuft das Blut ins Gesicht, nachdem sie im Luftduell auf den Kopf von Danielle Van De Donk geprallt war. Sie muss natürlich jetzt erst behandelt werden.

Ein Verlegenheitsschuss von Crystal Dunn aus 25 Metern segelt deutlich am Tor vorbei.

Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit sind vergleichsweise zerfahren. Beiden Mannschaften fehlt der Schlüssel in der Offensive und das Risiko wird bisher bewusst vermieden.

Nach einem Fehlpass von Lieke Martens hätten die US-Girls Platz zum Kontern, brauchen aber viel zu lang im Umschaltspiel. Die Niederländerinnen formieren sich extrem schnell wieder hinter dem Ball.

Sherida Spitse hilft defensiv aus, kann aber Megan Rapinoe nicht an der Flanke vom Strafraumeck hindern. Diese wird aber zum gefunden Fressen von Sari Van Veenendaal.

Rapinoe schlägt eine Ecke von links, wieder an den kurzen Pfosten, wo Julie Ertz herangestürmt kommt und den Ball aber per Kopf nicht auf das Tor bringen kann.

Nach dem Zusammenprall geht es für Kelley O´Hara doch nicht weiter. Die zweite Hälfte beginnt mit Ali Krieger an ihrer Stelle.

Die Partie ist bisher nicht direkt für Feinschmecker, unterstreicht aber die enorme taktische und physische Entwicklung des Top-Frauenfußballs. Wir freuen uns auf weitere 45 Minuten!

Sarina Wiegmann und ihr Stab hat ein Defensivkonzept gegen die USA gefunden. Die Amerikanerinnen sind zwar das dominante Team, so einseitig, wie es viele Experten prophezeit hatten, ist die Partie aber lange nicht.

Eine durchwachsene erste Halbzeit ist vorüber. Nach 30 Minuten auf Augenhöhe übernahmen die Amerikanerinnen die Regie und brachten Sari Van Veenendaal mehrfach unter Paradenzwang. Kurz vor der Halbzeit konnte Oranje den Belagerungsring durchbrechen und zu zwei späten Gelegenheiten kommen.

Im Nachgang gibt es einen Eckball von Sherida Spitse und dann ist großes Gewusel im Strafraum. Martens flankt auf Beerensteyn, die aus kurzer Distanz aber nicht genug Druck in den Ball legen kann.

Vivianne Miedema geht mit dem Ball am Fuß 20, 25 Meter bis zur Grundlinie und wird dabei nicht konsequent angegangen. Sie kann Flanken, allerdings gibt es keine Abnehmerin vor dem Tor.

In einem Comic hätten beide nun Sterne um den Kopf kreisen. Aber beide wollen direkt weiterspielen und können gar nicht verstehen, dass Stephanie Frappart sie erst einmal ins Seitenaus schickt.

Der nächste Zusammenprall und sofort signalisiert Frappart den medizinischen Teams aufs Feld zu kommen. Lieke Martens und Kelley O´Hara waren Kopf an Kopf zusammengerasselt.

Alex Morgan und Jackie Groenen prallen beim Kopfballduell zusammen, die Niederländerin geht zu Boden und muss kurz behandelt werden.

Die verwarnte Spitse tritt den Eckball von rechts, die Amerikanerinnen können zunächst klären. Desiree Van Lunteren versucht es mit einem Mix aus Schuss und Flanke aus 25 Metern. Leichte Beute für Alyssa Naeher.

Zum ersten Mal seit längerer Zeit können die Niederlande den Ball aus der eigenen Hälfte bugsieren - und wie! Lineth Beerensteyn zündet den Turbo und wird von Dahlkemper zu Fall gebracht. Nur weil Sauerbrunn in der Nähe war, gibt es keine rote Karte. Den anschließenden Freistoß aus 22 Metern köpft Kelley O´Hara zur Ecke.

Nächste Chance von Alex Morgan! Ertz setzt sich im Mittelfeld durch, passt an die Strafraumkante, wo Morgan nach einem Kontakt sofort aus der Drehung schießt und Van Veenendaal zur nächsten Parade zwingt.

Erste richtige Chance das Spiels: Rapinoe flankt auf Samantha Mewis, die aus kurzer Distanz Van Veenendaal anköpft. Wenige Sekunden später ist es wieder Rapinoe, die den Ball von links hereinbringt. Alex Morgan kommt am kurzen Pfosten an den Ball und erneut kann Van Veenendaal parieren, diesmal mit einer starken Fußabwehr.

Crystal Dunn sucht Alex Morgan mit einem hohen Ball in den Strafraum. Stefanie Van Der Gragt klärt zunächst per Kopf, aber Morgan setzt nach und wird von Dominique Bloodworth im Strafraum umgerempelt. Kein Elfmeter, sagt Schiedsrichterin Frappart.

Jetzt rückt auch das Offensivtrio der USA mal etwas aggressiver auf den Ball. Sofort macht sich Verunsicherung in Orange breit, die Aktion endet aber mit einer Abseitsstellung von Rapinoe.

Die amerikanische Ecke wird von Megan Rapinoe flach an den kurzen Pfosten gebracht und da sofort geklärt. Weiterhin gelingt den USA wenig Zwingendes.

Kelley O´Hara schleicht sich bei einem Einwurf an die Grundlinie und flankt dann von dort vor das Tor. Desiree Van Lunteren muss zur Ecke klären.

Heath lässt Bloodworth aussteigen und passt von der rechten Seite ins Zentrum, wo Alex Morgan aber wieder einen anderen Plan hatte. Der Ball ist leicht geklärt.

Sauerbrunn und auch die Partie laufen wieder.

Becky Sauerbrunn prallt mit Lineth Beerensteyn zusammen und muss behandelt werden. Eine willkommene Trinkpause bei dieser Hitze.

Eine US-Ecke von links: Rapinie bringt den Ball an den kurzen Pfosten, wo Ertz per Hacke auf das Tor weiterleiten will, aber geblockt wird. Sie sprintet zurück und nimmt den Abpraller aus 13 Metern direkt. Sari Van Veenendaal zeigt einen Super-Reflex und kann den Ball parieren.

Auf der Gegenseite machen die Niederländerinnen das Pressing gut. Jackie Groenen und Vivianne Miedema erobern den Ball im Mittelfeld und sofort startet Lineth Beerensteyn in die Schnittstelle. Miedema will sie einsetzen, packt aber etwas zu viel Kraft in den Pass.

Heath läuft Van Veenendaal an, die daraufhin ins Seitenaus klären muss. Vielleicht wäre das Pressing eine Option für die Amerikanerinnen.

Crystal Dunn probiert es mal mit einer Halbfeldflanke an den langen Pfosten. Sari Van Veenendaal steigt hoch und schnappt sich das Leder vor der lauernden Samantha Mewis.

Die USA wirken ein wenig ratlos vor dem agilen Riegel aus orangenen Trikots. Oranje macht die Defensivarbeit bisher ganz hervorragend, wenn auch nicht viel nach vorne geht.

Ballverlust von Danielle Van de Donk und dann will Alex Morgen schnell umschalten. Ihr Steilpass ist aber zu steil für Tobin Heath.

Erstmals hat Heath etwas Platz auf der rechten Seite und will auf den Elfmeterpunkt flanken. Gefundenes Fressen für Stefanie Van Der Gragt, die den Ball aus der Gefahrenzone köpft.

Anouk Dekker und Megan Rapinoe liefern sich ein Laufduell auf der linken Angriffsseite. Die Amerikanerin fällt, aber der Pfiff bleibt aus. Es gab zwar Kontakt, aber viel zu wenig für ein Foul.

Jetzt mal über links, wo Megan Rapinoe verfolgt von Desiree Van Lunteren flankt. Die Nummer 2 der Niederlande kann den Ball zur Ecke abfälschen. Diese wird von links hereingebracht und zwar an die Strafraumkante, von wo Tobin Heath vor das Tor köpft, Rose Lavelle auf die rechte Seite gedrängt wird und scharf in die Arme von Van Veenendaal passt.

Wieder probiert es Abby Dahlkemper hoch und weit, den Ball fängt Sari Van Veenendaal locker. Gegen die kompakten Niederländerinnen fehlt den US-Girls bislang ein echtes Konzept.

Immer wieder versuchen es die USA über rechts, wo Dominique Bloodworth aber hauteng an Tobin Heath klebt und nichts zulässt.

Danielle Van De Donk hat Platz im Mittelfeldzentrum und will Lineth Beerensteyn mit einem optimistischen Steilpass in Szene setzen. Alyssa Naeher riecht den Braten und wirft sich rechtzeitig auf den Ball.

Julie Ertz hält im Zweikampf mit Dominique Bloodworth den Schlappen drauf. Auch hier hätte man Gelb zücken können. Beide Teams sind mit Eifer in den Zweikämpfen.

Spitse geht mit offener Sohle gegen Rose Lavelle zu Werke und sieht eine frühe Verwarnung. Es gibt Freistoß für die USA von halbrechts, etwa 30 Meter vom Tor entfernt. Anouk Dekker kann per Kopf klären.

Nun attackieren die Niederländerinnen früher und geben so das Mittelfeld preis. Die hohen Steilpässe der Amerikanerinnen auf die schnellen Außen lassen aber bislang Präzision vermissen.

Abby Dahlkemper schickt Tobin Heath mit einem langen Ball auf der rechten Seite. Die Nummer 17 der USA flankt in die Mitte, wo aber noch keine Mitspielerin mitgekommen ist. Im zweiten Anlauf bleibt Megan Rapinoe dann an Desiree Van Lunteren hängen. Noch keine echte Torchance im Spiel!

Vivianne Miedema gibt nach links heraus auf Lieke Martens, die dann parallel zum Toraus in die Mitte zieht aber keine Anspielstation oder Schussgelegenheit aus 23 Metern findet.

Auch die Niederländerinnen wagen sich erstmals in die gegnerische Hälfte, aber im 3-gegen-3 rutscht Lieke Martens der Ball vom Schlappen und der als öffnende Pass gedachte Ball fliegt ins Seitenaus.

Julie Ertz schickt Samantha Mewis in den Strafraum, aber ihr Rückpass zum Elfmeterpunkt findet zunächst keine Abnehmerin.

Die Amerikanerinnen lassen den Ball zirkulieren und suchen die Lücke. Wir erinnern uns: die US-Girls sind gerade in der ersten Viertelstunde extrem torgefährlich, trafen schon sechs Mal in diesem Zeitintervall. Dahingegen sind die Niederländerinnen gerade in der Schlussviertelstunde gefährlich.

Die USA haben angestoßen. Das achte WM-Finale der Frauen läuft!

Anpfiff.

Die Hymnen sind gesungen. Nach der Platzwahl geht es also endlich los: La Grande Finale zwischen den USA und den Niederlanden!

Die Schiedsrichterin der Partie ist Stephanie Frappart. Sie ist die erste Französin, die ein WM-Finale leitet und das dann auch noch in ihrer Heimat. Es ist ihr insgesamt sechster WM-Einsatz, dabei der vierte in diesem Turnier. Die Niederlande haben gute Erinnerungen an sie, denn Frappart pfiff auch das EM-Halbfinale gegen England. Wenig später feierte Oranje den ersten EM-Titel.

Lieke Martens, die das ganze Turnier mit Zehenproblemen kämpft, hat es indes in die Startelf geschafft. Die Topspielerin vom FC Barcelona konnte der Weltmeisterschaft bisher nicht ihren Stempel aufdrücken – vielleicht ja im Finale?

Wieder nicht in der Startelf ist Shanice Van De Sanden, die erneut von Lineth Beerensteyn verdrängt wurde. Aber die pfeilschnelle Rechtsaußen ist immer eine Option von der Bank, zeigte auch gegen Schweden, dass sie als Joker mit ihrer Geschwindigkeit eine echte Waffe sein kann. Anouk Dekker ist in die Startelf gerückt, weshalb Dominique Bloodworth auf die linke Seite wechselt. Hier soll sie als defensivstärkere Option im Vergleich zu Merel van Dongen auch die Kreise von Tobin Heath stören.

Für die Niederlande beginnen diese elf Spielerinnen: Van Veenendaal - Van Lunteren, Dekker, Van Der Gragt, Bloodworth - Groenen, Van De Donk, Spitse - Beerensteyn, Miedema, Martens

Tobin Heath, Alex Morgan und Megan Rapinoe ziehen damit mit Birgit Prinz gleich, die bis dato als einzige Spielerin bei drei WM-Finals auflief. Carli Lloyd und Ali Krieger könnten im Falle einer Einwechslung ebenfalls gleichziehen.

Kapitänin Rapinoe ist wieder mit dabei und bestens ausgeruht, nachdem sie im Halbfinale nicht zum Einsatz kam. Auch Samantha Mewis kehrt in die Startelf zurück. Christen Press und Lindsey Horan bleiben dafür auf der Bank.

Die USA starten mit dieser Formation: Naeher - O´Hara, Dahlkemper, Sauerbrunn, Dunn - Mewis, Ertz, Lavelle - Heath, Morgan, Rapinoe

Bisher konnten 17 Spielerinnen zwei WM-Titel feiern. Bei einem Erfolg der USA würde diese Zahl deutlich anwachsen, denn im Kader stehen zwölf Weltmeisterinnen von 2015.

Was Spiele mit Verlängerung angeht, sind beide Teams recht stark. Die Niederländerinnen gewannen im Halbfinale nach Verlängerung gegen Schweden. Die Amerikanerinnen haben etwas mehr Erfahrung: 1999 und 2011 gewannen sie gegen China respektive Brasilien. Im Finale 2011 gab es hingegen die Finalniederlage im Elfmeterschießen gegen Japan.

Dies ist bereits das 50. WM-Spiel der USA und auch diese Bilanz spricht eine klare Sprache bezüglich ihrer Vormachtstellung: 39 Siege, sechs Remis und nur vier Niederlagen stehen bislang zu Buche. Keine andere Nation absolvierte mehr Endrundenspiele als die USA.

Für eine der beiden Trainerinnen dürfte es heute eine Premiere geben, denn beide sind bei Weltmeisterschaften noch unbesiegt. Sarina Wiegmann gewann mit ihrem Team alle sechs Spiele, Jill Ellis holte in 13 WM-Spielen zwölf Siege und ein Remis. Sie könnte auch die erste Trainerin überhaupt werden, die zwei WM-Titel erringt.

Die Amerikanerinnen haben derzeit einen echten Rekord-Lauf: sie gewannen die letzten elf WM-Spiele und sind seit 16 Partien in der regulären Spielzeit ungeschlagen. Beides gab es in der Historie des Turniers noch nicht.

Zum ersten Mal seit 2007 steht wieder ein europäisches Team im Endspiel. Damals gewann Deutschland mit 2:0 gegen Brasilien. Nach Norwegen, Schweden und Deutschland sind die Niederlande erst die dritte UEFA-Nation, die das WM-Endspiel erreicht.

Erst zum zweiten Mal treffen die US-Girls auf europäische Gegnerinnen im WM-Finale. 1991 gewann man mit 2:1 gegen Norwegen.

Nach dem Finale von 2003 zwischen Deutschland und Schweden ist dies erst das zweite Endspiel mit zwei weiblichen Cheftrainerinnen. Damals gewann die Auswahl von Tina Theune-Meyer gegen die Schwedinnen unter der Leitung von Marika Domanski-Lyfors.

Die Amerikanerinnen stehen bei der achten Weltmeisterschaft schon zum fünften Mal im Finale. Sie sind auch die erste Nation, die drei Mal in Folge das Finale des Turniers erreichen konnte.

Oranje-Trainerin Sarina Wiegmann konnte als Spielerin einen Sieg über die USA feiern, verlor aber auch drei weitere Duelle.

Die bisherigen Duelle sprechen eindeutig für den vierten Stern auf dem Trikot der USA. Acht Duelle gab es bisher und sechs Mal triumphierten die US-Girls. Die ersten beiden direkten Duelle in den Jahren 1991 und 1996 gingen an die Niederländerinnen, alle darauffolgenden gingen an die Amerikanerinnen.

Beide Mannschaften sind vor allem für ihre beeindruckenden Angriffsreihen bekannt. Und so ist es kein Wunder, dass es heute auch um den goldenen Schuh der besten Torjägerinnen geht. Alex Morgan (6 Tore) und Megan Rapinoe (5) sind beide im Rennen um die Trophäe. Ellen White traf sechs Mal für England und kann nicht mehr eingreifen. Die Niederländerinnen müssten ihre beste Torjägerin Vivianne Miedema schon mächtig mit Pässen füttern: sie erzielte bisher drei Turniertore – unterstreicht so aber auch die Vielseitigkeit von Oranje.

In Lyon scheint die Sonne, es sind über 30° und so wird es wahrscheinlich auch wieder „Cooling Breaks“ geben, in denen sich die Spielerinnen erfrischen können. Das Stadion ist schon gut gefüllt und die Oranje-Fans machen seit dem offiziellen Einlass mächtig Stimmung.

Da waren es nur noch zwei! La Grande Finale wirft seine Schatten voraus: das 52. und gleichzeitig letzte Spiel der FIFA Frauenweltmeisterschaft 2019 in Lyon wird um 17 Uhr angepfiffen. Zum dritten Mal in Folge sind die US-Girls im Finale und treffen auf die Niederländerinnen, die bei ihrer zweiten Weltmeisterschaft schon das Finale erreicht haben.

Der Höhepunkt der achten FIFA Frauenweltmeisterschaft ist erreicht! Das Finale zwischen den dreimaligen und amtierenden Weltmeisterinnen aus den USA sowie den Europameisterinnen aus den Niederlanden wird um 17 Uhr angepfiffen. Wir melden uns rechtzeitig mit Vorberichten aus Lyon und sind natürlich auch im Ticker live für Sie dabei.