Liveticker Norwegen - Nigeria

Der erste WM-Samstag geht damit zu Ende. Wir wünschen allen Lesern noch eine gute Nacht und hoffen, Sie auch morgen wieder bei uns im Ticker begrüßen zu dürfen.

Für Norwegen könnte dieser Abend der Auftakt nach Maß gewesen sein, den schon so manches Team dann in ein erfolgreiches Turnier umgesetzt hat. Mit Frankreich wartet am zweiten Spieltag jetzt ein ganz dicker Brocken. Danach werden wir wohl genauer wissen, wie die Norwegerinnen leistungsmäßig einzuordnen sind.

Nach dem ersten Durchgang hatte Nigeria noch Grund, den ungerecht hohen Rückstand zu beklagen. Die Niederlage geht aber nach 90 Minuten vollkommen in Ordnung. Zu wenig Torgefahr bei eigenen Angriffen und zu viele Unsicherheiten in der Defensive stehen für die Super Falcons unter dem Strich.

Schlusspfiff.

Das Spiel ist aus. Norwegen schlägt Nigeria souverän mit 3:0.

Asisat Oshoala wird noch einmal schön freigespielt und obwohl sie noch einiges an freiem Raum auf dem rechten Flügel vor sich hätte, entschließt sie sich für einen Schuss aus der Distanz. Der rutscht ihr über den Schlappen und fliegt weit an Norwegens Tor vorbei.

Es werden sechs Minuten nachgespielt.

Auch die zweite norwegische Torschützin verlässt nun den Platz. Guro Reiten ist ganz sicher eine Kandidatin für die Ehrung zur Spielerin der Partie.

Nigerias hochveranlagte Angriffsreihe konnte ihr Können heute nur in ganz wenigen Szenen unter Beweis stellen. Zu selten gaben ihnen die Norwegerinnen aber auch die Räume, die sie für ihre Tempodribblings benötigen und zu selten konnten sie Torchancen durch gelungene Kombinationen herausspielen.

Francisca Ordega probiert ihr Glück noch einmal mit einem Distanzschuss. Doch Glück hat das Schicksal für die Super Falcons heute Abend nicht im Angebot. Der Schuss geht deutlich am linken Pfosten des norwegischen Tores vorbei.

Kurz darauf bringt Caroline Graham Hansen nach einer Einzelaktion einen Ball auf das Tor Nigerias. Tochukwu Oluehi legt sich den fast selber ins Nest, kann letztlich aber zur Ecke abwehren.

Die eingewechselte Elise Thorsnes sorgt mal wieder für ein offensives Highlight der Norwegerinnen. Ihr Schuss aus etwa 16 Metern rutscht ihr aber leicht ab und entwickelt damit nicht die nötige Wucht.

Für Utland, die das 2:0 erzielt hat, geht es in den wohlverdienten Feierabend.

Rita Chikwelu versucht, die frisch eingewechselte Uchenna Kanu per langem Pass in Szene zu setzen. Ingrid Hjelmseth beherrscht aber ihr Handwerk und fängt den Ball im Herauslaufen ab.

Oparanozie konnte nur wenige Akzente setzen. Für sie geht ein überaus enttäuschender Abend vorzeitig zu Ende.

Und ein weiteres Lebenszeichen der Nigerianerinnen. Vilde Boe Risa vertändelt den Ball und dann geht es ganz schnell. Rita Chikwelu mit einem Steilpass auf Asisat Oshoala, die Norwegens Torfrau umkurvt, den Abschluss aus spitzem Winkel dann aber um einige Meter neben das Gehäuse setzt.

Nigeria mal wieder mit einer guten Chance zu verkürzen. Rita Chikwelu flankt vom rechten Flügel auf die im Strafraum lauernde Asisat Oshoala. Deren Direktabnahme ist zu unplatziert, um Ingrid Hjelmseth ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.

Ein klein wenig ist die Luft raus aus dieser Partie, was natürlich vor allem am eindeutigen Spielstand liegt. Vor allem Norwegen hat hier aber noch Lust am Fußball und lässt immer wieder spielerisches Können aufblitzen.

Guro Reiten hat wirklich einen Sahneabend erwischt. Jetzt tanzt sie mit einem eleganten Dribbling durch das nigerianische Mittelfeld. Ein Raunen geht durchs Publikum.

Der Eckball landet vor den Füßen von Chinaza Uchendu, die beim Abschluss aber kein Schussglück hat.

Francisca Ordega mal wieder mit einer nennenswerten Offensivaktion für Nigeria. Sie zieht von rechts in den norwegischen Strafraum, der Ball wird ihr auf Kosten eines Eckballs vom Fuß gegrätscht.

Ingrid Syrstad Engen mit einem Traumpass auf Isabell Herlovsen, die in halblinker Position aus etwa zehn Metern Torentfernung zum Schuss kommt. Osinachi Ohale bekommt in höchster Not noch ihren Fuß dazwischen.

Wie vermutet, kann Faith Michael nicht weiterspielen. Für sie ist nun Chidinma Okeke in der Partie.

Bei der Defensivaktion hat sich Faith Michael anscheinend schwerer verletzt. Sie wird mit einer Bahre vom Platz getragen und demnächst ausgewechselt.

Caroline Graham Hansen bedient die überlaufende Ingrid Moe Wold perfekt auf dem rechten Flügel. An der folgenden Flanke segelt Oluehi vorbei, doch die sicherlich etwas überraschte Lisa-Marie Utland bekommt keinen rechten Druck hinter ihren Kopfball. Das hätte gut und gerne das 4:0 sein können.

Norwegen mit dem ersten Angriff in Durchgang Zwei. Nigerias Abwehr macht erneut keinen sattelfesten Eindruck, doch Tochukwu Oluehi antizipiert gut und kommt rechtzeitig aus dem Tor, um eine norwegische Chance zu verhindern.

Weiter geht’s mit Halbzeit Zwei.

Die Zuschauer in Reims haben eine sehr unterhaltsame erste Hälfte gesehen, die bei weitem nicht so einseitig verlief, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Die Führung für die Norwegerinnen ist absolut verdient, fällt aber um mindestens ein Tor zu hoch aus. Wir dürfen gespannt sein, ob Nigeria in Durchgang Zwei zurück in die Partie finden kann.

Guter Freistoß von Maren Mjelde, aber knapp über den Querbalken. Kurz danach pfeift Kate Jacewicz zur Halbzeit.

Graham Hansen mit einem Sololauf über den halben Platz und dem Zuspiel auf Guro Reiten, die von Ordega mit einem Foul an der Strafraumgrenze gestoppt wird. Gelb und Freistoß aus gefährlicher Position.

Falls die Nigerianerinnen vom bisherigen Spielverlauf geschockt sind, so verarbeiten sie dies mit unverminderten Angriffsbemühungen. Damit sind sie aber natürlich verstärkt anfällig für norwegische Konter.

Wilde Szenen jetzt in Norwegens Strafraum. Nigeria scheitert mit mehreren Abschlüssen und Ngozi Okobi wird in einer Situation auch von einer Norwegerin zu Fall gebracht. Der Videoschiedsrichter greift aber nicht ein.

Die 3:0-Führung spiegelt den bisherigen Spielverlauf nicht adäquat wieder. Die Norwegerinnen nutzen ihre Torchancen mit brutaler Effizienz, aber auch das ist eine Qualität.

Isabell Herlovsen flankt vom rechten Flügel vor das nigerianische Tor, wo Osinachi Ohale vor Lisa-Marie Utland klären möchte, dabei den Ball aber ins eigene Netz bugsiert. Ganz bitter für die Super Falcons!

Obwohl scharf geschossen, war dieser Schuss sicherlich nicht völlig unhaltbar für Tochukwu Oluehi.

Guro Reiten legt im 16er auf halbrechts raus, wo Lisa-Marie Utland angerauscht kommt und zur 2:0-Führung einnetzt.

Wenn die Nigerianerinne ihr Tempo ausspielen können, wird es gefährlich für Norwegen. Asisat Oshoala überläuft auf dem rechten Flügel Maria Thorisdottir, bringt dann aber keine präzise Flanke vor das norwegische Tor.

In den letzten Minuten hat Norwegen zunehmend die Spielkontrolle übernommen. Die dritte Ecke der Skandinavierinnen bringt erneut große Gefahr für das Tor Nigerias. Der Ball segelt durch den 16er und landet bei Guro Reiten, die etwas zu lange braucht, um zum Schuss zu kommen.

Kurze Zeit später hat Maren Mjelde dann selber eine kleine Torchance. Nach einem Eckball von der linken Seite kommt sie zum Kopfball, kann diesen in Bedrängnis aber nicht sauber platzieren.

Langer Ball auf die pfeilschnelle Desire Oparanozie. Doch Maren Mjelde ist einen Tick früher an der Kugel und bereinigt die Situation mit beeindruckender Abgeklärtheit.

Viel geht bei Nigeria über die rechte Seite, die von Francisca Ordega beackert wird. Erneut holt sie einen Eckball heraus. Bereits der dritte für Nigeria, der allerdings ebenso wenig einbringt wie die ersten beiden Eckstöße.

Nigeria zeigt sich vom Rückstand wenig beeindruckt und verstärkt erneut die eigenen Offensivbemühungen.

Der Eckstoß wird kurz ausgeführt. Caroline Graham Hansen zieht dann mit dem Ball am Fuß in den 16er und legt zurück auf Guro Reiten, deren abgefälschter Schuss im kurzen Toreck einschlägt.

Erster Eckball für die Norwegerinnen, die immer besser ins Spiel finden.

Desire Oparanozie erwischt eine Gegenspielerin mit der Hand im Gesicht und wird dafür verwarnt. Wenn man ihr keine Absicht unterstellt, ist das eine durchaus harte Entscheidung.

Da wäre mehr drin gewesen. Graham Hanse spielt auf Guro Reiten, die direkt auf die in den 16er startende Lisa-Marie Utland weiterleitet. Das Zuspiel gerät ein bisschen zu lang und die herauseilende Tochukwu Oluehi kann eine gute Schusschance vereiteln.

Caroline Graham Hansen wühlt sich durch den nigerianischen Strafraum, kommt aber nicht so recht in eine vielversprechende Abschlusssituation. Letztlich ist es Ngozi Okobi, die ihr den Ball vom Fuß nimmt und die Gefahr für das nigerianische Tor bannt.

Nigeria spielt bislang sehr ansehnlichen Fußball. Halimatu Ayinde wird von Francisca Ordega auf dem rechten Flügel steil geschickt und versucht dann Desire Oparanozie vor dem norwegischen Tor zu bedienen. Die Flanke kommt etwas ungenau und zwei norwegische Abwehrspielerinnen können die Situation klären.

Nach einem norwegischen Ballverlust schaltet Nigeria blitzschnell in den Vorwärtsgang. Eine echte Torchance können sich die Nigerianerinnen nicht erspielen, aber zumindest den zweiten Eckball der Partie herausholen.

Die erste Ecke des Spiels bringt auch die erste kleine Chance für Nigeria. Osinachi Ohale kommt per Kopf zum Abschluss, doch Norwegens Torfrau kann den Ball problemlos aufnehmen.

Nigeria beginnt das Spiel mit forschem Pressing. Angesichts ihrer defensiven Schwächen sollten die Super Falcons den Ball möglichst weit weg vom eigenen Tor halten.

Anstoß durch Nigeria ausgeführt. Das Spiel läuft!

Teams und Zuschauer im Stade Auguste-Delaune in Reims lauschen derzeit den Nationalhymnen. In Kürze beginnt hier ein hoffentlich unterhaltsames Spiel.

Schiedsrichterin der Partie ist die 34-jährige Australierin Kate Jacewicz. Die Norwegerinnen kennt sie noch vom Algarve-Cup im Februar diesen Jahres. Dort leitete Jacewicz das Spiel Norwegen gegen Dänemark, das mit einem 2:1-Sieg für Norwegen endete.

Die drei bisherigen Aufeinandertreffen beider Nationalteams konnte jeweils Norwegen für sich entscheiden. Darunter war auch ein 8:0-Erfolg in der Vorrunde der WM 1995. So eindeutig dürfte die Partie heute wohl kaum enden.

Und hier die Startformation Nigerias: Oluehi - Michael, Ebi, Ohale, Ebere - Ayinde, Okobi, Chikwelu - Oshoala, Oparanozie, Ordega

Werfen wir einen Blick auf die Aufstellungen. Norwegen beginnt das Spiel wie folgt: Hjelmseth - Wold, Mjelde, Thorisdottir, Minde - Risa, Engen - Graham Hansen, Reiten - Herlovsen, Utland

Mit dem Schweden Thomas Dennerby sitzt diesmal zumindest ein sehr erfahrener Trainer auf der nigerianischen Bank. Dennerby, der von 2005 bis 2012 das Nationalteam seines Heimatlandes trainiert hat, wird angesichts des Kaders nicht viel anderes übrig bleiben, als auf einen offensiven Spielstil zu setzen. Mit den pfeilschnellen Asisat Oshoala, Desire Oparanozie und Francisca Ordega verfügt Nigeria über eine Angriffsreihe, die jeder Defensive der Welt das Fürchten lehren könnte. Vor allem Oshoala, die jüngst einen Drei-Jahres-Vertrag beim FC Barcelona unterzeichnet hat, könnte eine der ganz großen Stars dieser WM werden.

Grund für das meist schwache Abschneiden auf der ganz großen Bühne ist nicht zuletzt das oftmals eklatante Desinteresse des nigerianischen Fußballverbandes an der eigenen Frauen-Nationalmannschaft. Nach dem Gewinn der Afrikameisterschaft 2016 weigerten sich die nigerianischen Spielerinnen, das Teamhotel zu verlassen, um den Verband dazu zu bewegen, ausstehende Aufwandsentschädigungen und Prämien zu bezahlen. Infolgedessen unterließ es der Verband für ein ganzes Jahr, auch nur ein einziges Testspiel für die Frauen-Nationalmannschaft zu organisieren. Ohne Worte...

Nigerias Fußballfrauen sind die unumstrittene Nummer Eins auf dem afrikanischen Kontinent. Elf der bislang 13 ausgetragenen Afrikameisterschaften beendeten sie als Turniersiegerinnen. Bei Weltmeisterschaften kamen die Nigerianerinnen aber bislang über Achtungserfolge nicht hinaus. Bei bislang sieben Teilnahmen schieden sie sechsmal in der Vorrunde aus. Lediglich 1999 führte der Weg bis ins Viertelfinale, wo sie Brasilien mit 3:4 nach Verlängerung unterlagen.

Insgesamt kann Trainer Martin Sjögren auf einen sehr ausgeglichen besetzten Kader zurückgreifen. In weitgehender Ermangelung absoluter Topstars wird Norwegen den Weg zum Erfolg über das geschlossene Kollektiv suchen müssen. Passend dazu lautet das Motto des Teams „sterkere sammen“, stärker zusammen.

Somit ist wohl Caroline Graham Hansen der größte Star bei den Gresshoppene, den Grashüpfern wie Norwegens Team auch genannt wird. Fünf Saisons spielte die Mittelfeldspielerin in der Bundesliga für den VfL Wolfsburg, gewann in dieser Zeit fünfmal den DFB-Pokal und dreimal die Meisterschaft. Zur kommenden Saison wechselt Graham Hansen nach Spanien zum FC Barcelona.

Norwegens Aussichten auf eine erfolgreiche WM werden getrübt durch das Fehlen von Ada Hederberg, Starstürmerin von Olympique Lyon und Weltfußballerin 2018. Hederberg hat sich mit der Spitze des norwegischen Verbandes überworfen und tritt aus Protest gegen die Ungleichbehandlung von Männer- und Frauennationalmannschaft vorerst nicht mehr für ihr Land an. Bei der WM in Frankreich wird sie lediglich als Expertin für das norwegische Fernsehen zugegen sein.

Lange hatte Norwegens Nationalteam im Frauenfußball einen Ruf wie Donnerhall. Zwei EM- und ein WM-Titel, sowie einmal Olympiagold wurden zwischen 1987 und 2000 errungen. Doch der Glanz vergangener Tage ist nach fast 20 Jahren ohne großen Titel inzwischen merklich verblasst. In der FIFA-Weltrangliste stehen die Norwegerinnen derzeit nur noch auf Rang Zwölf und bei der EM vor zwei Jahren schieden sie punkt- und torlos in der Vorrunde aus.

Abgeschlossen wird der erste WM-Samstag mit dem Spiel Norwegen gegen Nigeria. Die Skandinavierinnen, eine der erfolgreichsten Nationen im Frauenfußball, treffen auf die Königinnen Afrikas.