Liveticker Neuseeland - Niederlande

Die Spielerinnen Neuseelands sind nach dem späten KO natürlich sichtlich niedergeschlagen. Sie können aber dennoch Stolz sein auf die heute gezeigte Leistung. Mit ein wenig mehr Glück im Abschluss wäre hier sogar eine Sensation möglich gewesen.

Obwohl sich die Niederländerinnen im Laufe des Spiels ein deutliches Chancenplus erspielt haben, ist der Sieg nicht nur wegen des späten Tores als glücklich zu bezeichnen. Spielerisch blieb heute vieles Stückwerk bei den Europameisterinnen.

Schlusspfiff.

Das Spiel ist aus. Durch ein spätes Tor setzen sich die Niederlande mit 1:0 durch.

Chaotische Szene vor dem neuseeländischen Tor. Eine Flanke von der linken Seite landet über Lineth Beerensteyn bei Jill Roord, die mit einem Kullerkopfball aus kurzer Distanz einnetzt.

Die reguläre Spielzeit ist abgelaufen. Vier Minuten werden nachgespielt.

Eine frische Stürmerin soll es nun richten. Die Zeit verrinnt den Niederländerinnen zwischen den Fingern.

Neuseelands Torfrau Erin Nayler zeigt heute eine ausgezeichnete Leistung. Vor allem ihre Strafraumbeherrschung ist bemerkenswert. Wichtig bei der Vielzahl von Flanken, die vor ihr Tor geschlagen werden.

Noch bleiben die meisten Angriffe der Niederländerinnen im engmaschigen Abwehrnetz Neuseelands hängen. Doch wie lange kann das gut gehen? Noch knapp zehn Minuten sind zu spielen.

Die Frauen in Orange setzen sich jetzt in der gegnerischen Hälfte fest. Neuseeland verteidigt inzwischen sehr tief und kann nur noch selten eigene Entlastungsangriffe starten.

Mit einem Eckball von der linken Seite findet Sherida Spitse den Kopf von Vivianne Miedema. Ihr Abschluss in Bedrängnis geht aber mehr als einen Meter am neuseeländischen Kasten vorbei.

Die frisch eingewechselte Paige Satchell setzt sich auf dem rechten Flügel beherzt gegen Stefanie Van Der Gragt durch und läuft auf das niederländische Tor zu. Im Abschluss aus eher spitzem Winkel geht ihr dann aber ein wenig die Kraft aus und sie bringt nur ein Schüsschen zustande.

Frische Kräfte für Neuseelands Offensive. Tom Sermanni scheint an die Chance auf drei Punkte zu glauben.

Beste Szene von Shanice Van De Sanden, die sich nach einem langen Zuspiel auf dem rechten Flügel durchtankt und auf Miedema im Sturmzentrum zurücklegt. Rebekah Stott bringt im letzten Moment noch ihre rechte Hacke in dieses Zuspiel und verhindert so eine hundertprozentige Torchance.

Das hätte die Führung für die Niederländerinnen sein müssen. Desiree Van Lunteren zieht mit viel Tempo in den gegnerischen 16er und legt zurück auf Vivianne Miedema. Deren Direktabnahme aus kurzer Distanz kann Erin Nayler mit einer sensationellen Fußabwehr parieren.

Die Partie hat in den letzten zehn Minuten deutlich an Qualität gewonnen. Ein Treffer liegt hier derzeit in der Luft.

Neuseeland versteckt sich weiterhin nicht. C.J. Bott mit präziser Flanke aus dem rechten Halbfeld auf Rosie White, die aus etwa zehn Metern Torentfernung zum Kopfball kommt. Erneut ist Sari Van Veenendaal gefordert und kann den Ball entschärfen.

Und die Niederlande drücken weiter aufs Gas. Martens mit feinem Zuspiel auf Miedema, die in den neuseeländischen Strafraum gestartet ist. Ihr Diagonalschuss streift knapp am rechten Pfosten vorbei.

Gleich drei Flanken fliegen jetzt in kurzer Folge vor das Tor Neuseelands. Doch immer steht eine Verteidigerin richtig und kann per Kopf klären.

Kurz darauf eine Halbchance für Miedema, die einen Steilpass in den 16er nicht mehr ganz erlaufen kann. Neuseelands Torhüterin ist zur Stelle.

Und jetzt sind auch die Niederlande zurück im Spiel. Vivianne Miedema hat einmal etwas Platz im Angriff und legt perfekt zu Lieke Martens raus, die aus halblinker Position abzieht. Der Schuss streicht knapp am Torwinkel vorbei.

Auf einmal die Doppelchance für Neuseeland. Olivia Chance flankt von links vor das niederländische Tor, wo Sarah Gregorius knapp verpasst. Von rechts bringt Betsy Hassett den Ball dann erneut zu Gregorius, die ihn diesmal auch erwischt. Sari Van Veenendaal macht sich ganz lang und verhindert mit einer Glanzparade den Rückstand für ihr Team.

Eine ganze Reihe niederländischer Ersatzspielerinnen wird jetzt zum Warmlaufen geschickt. Das Spiel könnte einige frische Impulse gut gebrauchen. Sehr fade Kost bis hierher in Halbzeit Zwei.

Der Auftakt zur zweiten Halbzeit verläuft schleppend. Viele ungenaue Zuspiele verhindern bislang den Spielfluss beider Teams.

Mit auf beiden Seiten unveränderten Formationen beginnt der zweite Durchgang.

Die Niederlande zeigen bislang noch nicht, warum sie zu den Favoritinnen auf den WM-Titel zählen. Es fehlt an Tempo und überraschenden Ideen im Angriffsspiel und in der Defensive agierten sie phasenweise unkonzentriert. Neuseeland präsentiert sich hier aber auch als verdammt hart zu knackende Nuss und hätte selbst in Führung gehen können. Das Remis zur Halbzeit ist leistungsgerecht.

Das Spiel geht beim Stand von 0:0 in die Pause.

Das hätte das 1:0 für Oranje sein müssen. Vivianne Miedema kann sich im Strafraum Neuseelands bis zur Grundlinie durchsetzen und vor das Tor von Erin Nayler flanken, die noch mit den Fingerspitzen an den Ball kommt. Der landet dann vor den Füßen von Dominique Bloodworth, die aus kurzer Distanz völlig freistehend neben das Tor schießt.

Torgefahr geht bei den Niederlanden vor allem von Lieke Martens aus. Die setzt sich auf ihrer rechten Seite zwar immer wieder mit gekonnten Dribblings durch, ihren Flanken fehlt bislang aber noch die Präzision.

Fast die Führung für die Niederlande nach einer Ecke von der linken Seite. Dominique Bloodworth rutscht der Ball knapp über den Scheitel und fliegt von dort am langen Pfosten vorbei ins Toraus.

Es ist zu wenig Bewegung, zu wenig Überraschendes im Angriffsspiel der Niederländerinnen. So kann Neuseeland das Kombinationsspiel immer wieder entscheidend stören und selbst in Kontersituationen kommen.

Blitzsauberer Konter jetzt der Neuseeländerinnen. Sarah Gregorius wird mit einem langen Ball steil geschickt und legt dann auf Rosie White ab. Deren Schuss kann Sari Van Veenendaal mit einiger Mühe zum ersten Eckball für Neuseeland abwehren.

Gefahr für das neuseeländische Tor nach einer Ecke von rechts. Sherida Spitse tritt den Ball auf den langen Pfosten, wo er von Kika Van Es zurück in Richtung des kurzen Pfostens geköpft wird. Abby Erceg verlängert unfreiwillig auf Lieke Martens, die aus kurzer Distanz nicht mehr richtig hinter den Ball kommt.

Sarah Gregorius wird auf dem Platz behandelt. Dominique Bloodworth war ihr im Mittelfeld in den Rücken gesprungen. Es sieht aber so aus, als könne die Stürmerin Neuseelands weiterspielen.

Shanice Van De Sanden hat auf dem rechten Flügel bislang kaum einen Ball gesehen. Es sieht alles noch etwas unharmonisch aus, was das Team von Sarina Wiegman hier bislang anbietet.

Defensiv agieren die Niederlande oftmals zu sorglos. Stefanie Van Der Gragt verliert beinahe den Ball gegen die heranstürmende Rosie White. Die wäre frei durch gewesen, doch Van Der Gragt kann ihr die Kugel so gerade noch vom Fuß spitzeln.

Nach gutem Pressing erobern die Niederlande den Ball weit in Neuseelands Hälfte. Vivianne Miedema zieht mit dem Ball am Fuß in Richtung Tor und legt dann links raus zu Lieke Martens. Die wird von einer neuseeländischen Abwehrspielerin gestellt und kann nur einen Eckball herausholen, der nichts einbringt.

Nach den Eindrücken der ersten 15 Minuten wird das heute kein Selbstläufer für die Europameisterinnen in Orange. Neuseeland versteckt sich nicht und hatte die bislang beste Chance des Spiels.

Riesenchance für Neuseeland! Dominique Bloodworth vertändelt den Ball gegen Olivia Chance. Die geht noch ein paar Schritte und feuert dann einen Schuss von der Strafraumkante ab, der an die Latte des niederländischen Tors klatscht.

Lieke Martens gibt auch den ersten Schuss auf das neuseeländische Tor ab. Desiree Van Lunteren flankt aus dem rechten Halbfeld und der Ball wird immer länger bis er auf dem Fuß von Martens landet, die direkt abzieht. Neuseelands Torfrau taucht ab und kann den Schuss parieren.

Wieder kann sich Martens auf dem linken Flügel durchsetzen und kommt bis zur Grundlinie. Ihre Flanke vor das neuseeländische Tor ist dann aber eine sichere Beute für Erin Nayler.

Beide Teams ziehen ihre Angriffe in der Anfangsphase konsequent über die Flügel auf. Hier ist direkt richtig Musik in der Partie und das nicht nur wegen der niederländischen Blaskapelle, die im Stadion zugegen ist.

Die Neuseeländerinnen antworten beinahe umgehend. Ria Percival flankt von rechts gefährlich vor das Tor von Sari Van Veenendaal. Stefanie Van Der Gragt kann per Kopf klären.

Die Niederländerinnen beginnen offensiv. Lieke Martens tanzt C.J. Bott auf dem linken Flügel aus, ihre Flanke findet dann aber keine Abnehmerin.

Neuseeland hat angestoßen. Das Spiel läuft!

Die Teams laufen nun in das Stade Océane in Le Havre ein. Auf den Rängen ist Orange die eindeutig dominierende Farbe. In etwa sechs Minuten wird hier der Anstoß ausgeführt.

Schiedsrichterin der Partie ist die Brasilianerin Edina Alves Batista, die erstmals in ihrer Karriere ein Spiel bei einer WM-Endrunde pfeifen wird.

Sarina Wiegman, Trainerin der Niederlande, hat sich für dies Startelf entschieden: Van Veenendaal - Van Lunteren, Van Der Gragt, Bloodworth, Van Es - Groenen, Van De Donk, Spitse - Van De Sanden, Miedema, Martens

Und hier die Startaufstellungen. Neuseeland beginnt in folgender Formation: Nayler - Bott, Stott, Erceg, Riley - Bowen, Percival, White - Hassett, Chance - Gregorius

Zum achten Mal spielen die Fußballfrauen Neuseelands und der Niederlande heute gegeneinander. In den bisherigen sieben Begegnungen siegte Neuseeland zweimal, die Niederlande dreimal und zwei Partien endeten mit einem Remis. Auch bei der WM vor vier Jahren trafen beide Teams im ersten Gruppenspiel aufeinander. Damals siegten die Niederländerinnen durch einen Treffer von Lieke Martens mit 1:0.

Die vielleicht wichtigste Spielerin der Niederlande trägt die Nummer Zehn und heißt Danielle van de Donk. Die 27-jährige Mittelfeldspielerin, die in England bei Arsenal spielt, ist die Taktgeberin ihres Teams und muss für die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive sorgen.

Die große Stärke der Leeuwinnen liegt eindeutig in der mit Starspielerinnen gespickten Offensive. Shanice Van De Sanden, Vivianne Miedema und Lieke Martens bilden eine Angriffsreihe mit der sich die Niederländerinnen hinter keiner Gegnerin der Welt verstecken müssen. Im Vergleich dazu fehlt es der niederländischen Abwehr eindeutig an Klasse. Folgerichtig basiert ihre Spielphilosophie darauf, die Gegnerinnen dem eigenen Tor möglichst fern zu halten.

Als amtierende Europameisterinnen gehen die Niederlande mit großen Erwartungen in die WM. Die Qualifikation für das Turnier in Frankreich verlief jedoch nicht gerade komplikationslos. Ihre Qualifikationsgruppe beendeten sie hinter den Norwegerinnen nur auf Platz Zwei, setzten sich dann aber in den Entscheidungsspielen der besten Gruppenzweiten souverän gegen Dänemark und die Schweiz durch.

Trainiert werden die Neuseeländerinnen vom Schotten Tom Sermanni, einem sehr erfahrenen Coach, der auch schon bei den Nationalteams Australiens und der USA auf der Trainerbank saß. Sein Vorgänger, der Österreicher Andreas Heraf, musste vergangenes Jahr seinen Hut nehmen, nachdem sich Teamspielerinnen über seine Art der Mannschaftsführung und taktische Mängel beschwert hatten.

Auch die Stärken des aktuellen neuseeländischen Teams liegen nicht so sehr in der Offensive, sondern eher im Verhindern von Gegentoren. Herausragende Spielerinnen des WM-Kaders sind Torhüterin Erin Nayler, die in Frankreich bei Girondins Bordeaux spielt, und Verteidigerin Abby Erceg, die mit ihrem Verein North Carolina Courage jüngst den Meistertitel in den USA gewonnen hat.

Auf der ganz großen Bühne hingen die Trauben für Neuseeland in der Vergangenheit dann aber stets ein wenig zu hoch. Bei bisher vier WM-Teilnahmen gab es in zwölf Spielen nur drei Unentschieden und keinen einzigen Sieg zu bejubeln. Dabei erzielten die Football Ferns, so der Spitzname des Teams, insgesamt nur sieben Tore.

Es gibt wohl kein zweites Team, von dessen Teilnahme an der Frauenfußball-WM man mit so großer Gewissheit ausgehen kann, wie dies bei Neuseeland der Fall ist. Nachdem Australien 2005 in den asiatischen Verband gewechselt ist, haben die Neuseeländerinnen in Ozeanien einfach keine ernstzunehmende Konkurrenz mehr. So haben sie sich auch diesmal als ungeschlagene und gegentorlose Ozeanienmeisterinnen 2018 für die Endrunde in Frankreich qualifiziert.

Im ersten Spiel des Tages treffen die Europameisterinnen aus den Niederlanden auf die nicht zu unterschätzenden Neuseeländerinnen. Um 15:00 Uhr wird das Spiel in Le Havre angepfiffen und wir sind natürlich live für sie dabei.