Einzelkritik - Glanzlos, aber kampfstark ins Viertelfinale
Almuth Schult: Von Beginn an hellwach und präsent, aber nie ernsthaft geprüft. Noch ohne Gegentor im Turnier. Eine weiße Weste haben ansonsten nur die US-Girls.
Giulia Gwinn: Nicht so unbekümmert wie in den ersten Spielen, wirkte zudem nicht frisch. Schaltete sich nach der Pause häufiger in die Angriffe ein.
Sara Doorsoun: Spiele schnörkellos und auf Sicherheit bedacht. Eine souveräne Vorstellung der Innenverteidigerin vom VfL Wolfsburg.
Marina Hegering: Kaum gefordert, weil Nigeria sein gefürchtetes Umschaltspiel nicht aufziehen konnte. Mehr als ihr gewohntes Stellungsspiel war nicht gefragt, um die Führung über die Zeit zu bringen. Bei eigenen Ecken dank ihrer Kopfballstärke immer ein Unruheherd.
Verena Schweers: Erneut kampfstark in der Defensive. schaltete sich häufig in die Offensive ein, flankte aber zu unpräzise. Musste zur Pause für Carolin Simon Platz machen.
Svenja Huth: Blieb in der ersten Hälfte blass, ihre auffälligste Aktion war ein spektakulärer Versuch mit der Hacke, der aber weit am Tor vorbeiging (42.). Nach der Pause wechselte sie auf die linke Seite. Kam dort besser zum Zuge, ohne spielentscheidend zu werden.
Melanie Leupolz: Erledigte ihren Defensivjob im Mittelfeld unauffällig, aber absolut zuverlässig. Die Hitze schien ihr mehr als anderen zu schaffen zu machen. In der zweiten Hälfte nur noch Zuschauerin.
Lina Magull: Fleißig und wuselig wie immer. Entscheidende Akteurin im ersten Durchgang. Vergab die erste Chance des Spiels freistehend (6.). Schlug die Ecke vor dem 1:0 und holte auch den Elfmeter zum 2:0 heraus - auf Kosten eines schmerzhaften Schlages aufs Knie. Biss sich noch bis zu ihrer Auswechslung in der 69. Minute durch.
Sara Däbritz: Übernahm Verantwortung und verwandelte den Elfmeter zum 2:0 sicher. Mit drei Treffern Top-Torjägerin der DFB-Elf. Angesichts ihrer Klasse müsste sie das Spiel eigentlich viel mehr an sich reißen und nicht nur Akzente setzen.
Alexandra Popp: Im 100. Länderspiel belohnte sich die Kapitänin (r.) mit einem Tor. Stand bei ihrem Kopfball zum 1:0 so frei, dass sie nicht einmal hochspringen musste (20.). Musste wieder viel einstecken, tat das aber unbeeindruckt.
Lea Schüller: Die Essenerin rückte für Klara Bühl in die Startelf und enttäuschte als Sturmpartnerin von Alexandra Popp. Fand lange keine Bindung. Ein individueller Fehler in Nigerias Hintermannschaft verhalf ihr dann aber doch noch zu ihrem ersten Treffer im Turnier.
Klara Bühl: Kam nach der Pause für Leupolz und rückte ins rechte Mittelfeld. Dort machte sie mächtig Dampf. Ihre Spielübersicht ist bemerkenswert für eine 18-Jährige.
Carolin Simon: Ersetzte ab der 46. Minute Verena Schweers. War deutlich bemüht, ihren Platz auf der linken Abwehrseite zurückzuerobern. Das gelang ihr nur bedingt. In der Offensive zielstrebiger als Schweers, hatte aber Glück, dass ihr schlechtes Stellungsspiel bei der besten Chance der Nigerianerinnen in der 50. Minute nicht bestraft wurde.
Lena Oberdorf: Die jüngste deutsche WM-Spielerin kam in der 69. Minute für Lina Magull. Die verbleibenden gut 20 Minuten nutzte sie erneut für Werbung in eigener Sache. Kann mit 17 Jahren schon fast alles. Legte stark für Däbritz auf (79.).