Die deutsche Schwimmerin Sarah Köhler © dpa - Bildfunk Foto: Michael Kappeler

Schwimmen

Köhler krault ins Finale - Graf-Aus im Halbfinale

Kleiner Schwimm-Lichtblick: Sarah Köhler hat das 800-m-Freistil-Finale erreicht, für Lisa Graf und Jenny Mensing war im 200-m-Rücken-Halbfinale Schluss. Steffen Deibler und Damian Wierling kamen erst gar nicht ins Semifinale.

Lisa Graf und Ex-Europameisterin Jenny Mensing haben in der Nacht zu Freitag (12.08.16) das Finale über 200-m-Rücken deutlich verpasst. Die beiden Deutschen belegten die Plätze 13 und 16. Enttäuschend war dies vor allem für die Berlinerin Graf, die mit der viertschnellsten Zeit im Vorlauf Hoffnungen auf einen Platz im Finale genährt hatte. Doch dann ging alles schief. Schon beim Start - ihrer Problemzone in der Vergangenheit - verlor sie deutlich: "Ich habe gleich den Anschluss verloren, es war nicht mein Rennen. Natürlich ist ärgerlich, dass ich nicht meine stärkste Leistung abrufen konnte, als Misserfolg sehe ich das aber nicht", sagte die BWL-Studentin, die im Halbfinale 2:09,56 Minuten geschwommen war. Besonders bitter: Ihre Zeit (2:08,67 min) im Vorlauf hätte zur Finalteilnahme gereicht.

Deutschlands Schwimmerin Jenny Mensing © dpa - Bildfunk Foto: Michael Kappeler

Keine Chance auf das Finale: Jenny Mensing.

Auf dem 16. Platz landete die Wiesbadenerin Mensing, die gerade so in die Vorschlussrunde gerutscht war. "Ich habe alles gegeben, aber es war nicht mehr drin", sagte sie danach. Als Schnellste zog die dreimalige Olympiasiegerin Katinka Hosszu aus Ungarn ins Finale ein und erklärte danach: "Es war ein angenehmes Rennen, aber der große Kampf kommt erst morgen."

Köhler krault über 800 m ins Finale

Für einen Lichtblick hatte am Donnerstag Sarah Köhler gesorgt. Die 22 Jahre alte Frankfurterin zog als Siebte in den Endlauf über 800 m Freistil ein, der am Freitag (12.08.16) ansteht. Sie sorgte im Aquatics Center in Rio de Janeiro erst für die sechste Finalteilnahme im deutschen Schwimm-Team.

Die deutsche Schwimmerin Sarah Köhler © dpa - Bildfunk Foto: Michael Kappeler

Sarah Köhler hat den Finaleinzug geschafft.

Köhler blieb in 8:24,65 Minuten rund zwei Sekunden über ihrer Bestzeit, doch Rang sieben reichte für den Final-Einzug. "Es war ein gutes Rennen. Ich bin weiter, das war das Hauptziel", sagte die deutsche Meisterin. Ihr Plan fürs Finale: Bestzeit schwimmen! Nach dem Vorlauf drückte sie ihre große Bewunderung für die amerikanische Vorlaufsiegerin Katie Ledecky (8:12,86) aus, die in Rio bereits dreimal Gold gewonnen hat: "Hut ab, wenn man von 100 bis 800 Meter so schnell schwimmen kann. Man könnte meinen, dass es ein bisschen deprimierend ist, gegen sie zu schwimmen, aber so viel sehe ich gar nicht von ihr." Über die 400 m Freistil war Köhler als Zehnte noch knapp am Finalticket vorbeigeschwommen.

Die 19 Jahre alte Leonie Antonia Beck (Würzburg) blieb im ersten Olympiarennen ihrer Karriere in 8:47,47 Minuten gut 14 Sekunden über ihrer Saisonbestzeit und war nach dem Vorlauf-Aus in Tränen aufgelöst.

Deiblers Sorgen vor dem Staffelrennen

Der 29 Jahre alte Kurzbahn-Weltrekordler Steffen Deibler aus Hamburg, der vor vier Jahren in London als Vierter noch hauchdünn eine Medaille verpasst hatte, schied im Vorlauf über 100 m Schmetterling auf Platz 18 aus. In 52,14 Sekunden blieb der WM-Vierte von 2013 knapp eine Sekunde über seinem vor drei Jahren aufgestellten deutschen Rekord. Selbst zu seiner Saisonbestzeit fehlten Deibler sechs Zehntelsekunden. "Ich bin mega-unzufrieden mit der Zeit. Ich habe alles gegeben, aber mehr war nicht drin", sagte der enttäuschte Deibler im ZDF, der das anvisierte Halbfinale in der Endabrechnung um sechs Hundertstelsekunden verfehlte. Deiblers nächster Olympia-Start ist am Freitag das Rennen mit der 4x100-m-Lagenstaffel. Um ins Finale zu kommen, "müssen wir uns echt zusammenreißen, damit wir eine Chance haben. Das wird knapp", sagte Deibler.

Wierling acht Hundertstelsekunden zu langsam

Wie Deibler kam auch für Freistilsprinter Damian Wierling über 50 m das Aus schon im Vorlauf. Der 20-Jährige, der über 100 m im Halbfinale ausgeschieden war, schlug nach 22,18 Sekunden an und blieb damit 0,37 Sekunden über seinem deutschen Schwimm-Rekord von Anfang Mai. Das reichte nur zu Platz 19. Zum Halbfinal-Ticket fehlten dem Essener am Ende acht Hundertstelsekunden. Schnellster im Halbfinale war der Franzose Florent Manaudou.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 12.08.16 03:57 Uhr

Medaillenspiegel

Aktueller Medaillenspiegel
Platz Land G S B
1. Flagge USA USA 46 37 38
2. Flagge Großbritannien GBR 27 23 17
3. Flagge Volksrepublik China CHN 26 18 26
4. Flagge Russland RUS 19 17 20
5. Flagge Deutschland GER 17 10 15
6. Flagge Japan JPN 12 8 21
7. Flagge Frankreich FRA 10 18 14
8. Flagge Südkorea KOR 9 3 9
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