Symbolbild Doping © picture alliance / Andreas Frank

Doping: Schwimmer aus Russland und China im Fokus

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) untersucht Doping-Vorwürfe gegen russische und chinesische Schwimmer. Für Russland könnte nach dem Olympia-Aus für die Leichtathleten der nächste Rückschlag folgen.

Nach den Leichtathleten rücken nun auch die Schwimmer aus Russland in den Fokus der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Deren Präsident Craig Reedie teilte am Montag in London mit, dass gegen das russische und auch gegen das chinesische Schwimmteam eine Untersuchung eingeleitet worden sei. Diese werde in Zusammenarbeit mit dem Schwimm-Weltverband FINA durchgeführt. Die russischen Leichtathleten sind nach massiven Dopingvorwürfen vom Weltverband IAAF für alle internationalen Wettbewerbe gesperrt und dürfen deshalb nicht bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen.

Verbotenes Angebot an russische Athleten

In den vergangenen Tagen waren Vorwürfe gegen den russischen Schwimmverband laut geworden. Demnach sollen Grigori Rodschenkow als ehemaliger Chef des russischen Doping-Kontrolllabors und Nikita Kamajew, der gestorbene Leiter der russischen Anti-Doping-Behörde Rusada, im Jahr 2011 angeboten haben, für 68.000 Euro Athleten aus dem Anti-Doping-Testpool zu nehmen. Diese hätten dann die Möglichkeit gehabt, verbotene Mittel zu nehmen, ohne sich der Gefahr eines positiven Tests auszusetzen. Das berichteten die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) und die englische Zeitung "The Times". Zu einem Deal sei es aber nicht gekommen, sagte ein namentlich nicht genannter "Insider des russischen Schwimmsports" der FAZ.

Was passierte bei den Winterspielen in Sotschi?

Rodschenkow ist eine Schlüsselfigur im Dopingskandal um russische Athleten. Er ist aus Russland geflohen und lebt derzeit in den USA. Laut eigener Aussage hat er mit Hilfe eines russischen Geheimdienstes hunderte positiver Proben eigener Athleten verschwinden lassen oder manipuliert. So sollen bei den Winterspielen 2014 in Sotschi mehrere russische Olympiasieger gedopt gewesen sein. Bis zum 15. Juli wird der kanadische Jurist Richard McLaren einen Untersuchungsbericht zu den Ereignissen in Sotschi präsentieren. Anschließend will das Internationale Olympische Komitee (IOC) über mögliche weitere Sanktionen gegen Russland entscheiden.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 20.06.16 15:41 Uhr