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Krieger überheblich - Schweden gelassen

Am Donnerstag kämpfen die USA und Schweden im direkten Duell um den Gruppensieg. US-Verteidigerin Ali Krieger hat durch eine gewagte Aussage für Zusatzmotivation beim "Drei-Kronen-Team" gesorgt.

Die USA sind bis dato fraglos das Maß der Dinge bei der Weltmeisterschaft in Frankreich. Mit einem 13:0-Sieg gegen Thailand sowie dem 3:0-Erfolg gegen Chile hat der Titelverteidiger seine Favoritenrolle eindrucksvoll untermauert. Dabei sind es nicht nur die nackten Zahlen, die der Konkurrenz Angst machen sollten. Die Art und Weise, wie die US-Amerikanerinnen ihre beiden bisherigen Gegner dominierten (demütigten), war schon beeindruckend. Zumal Trainerin Jill Ellis nach der Auftaktpartie kurz mal die Rotationsmaschine anwarf und sieben Spielerinnen austauschte. Eine, die gegen Chile in die Anfangsformation rutschte, war Ali Krieger. Und die inzwischen 34 Jahre alte Verteidigerin gab dann nicht nur auf dem Platz Vollgas, sondern auch anschließend im Gespräch mit der "New York Times". Ihre klare Ansage nach dem Sieg der vermeintlichen "B-Elf" der USA gegen den WM-Debütanten: "Wir haben die beste Mannschaft der Welt - und auch die zweitbeste der Welt."

Eriksson: "Das ist absolut übermütig"

Die schwedische Nationalspielerin Magdalena Eriksson © imago images / Bildbyran

Missbilligt Kriegers Aussagen: Magdalena Eriksson.

Vielleicht liegt die frühere Bundesliga-Legionärin (1. FFC Frankfurt) mit dieser Einschätzung gar nicht einmal falsch. Ob es aber so klug war, nach zwei Erfolgen gegen "Fußball-Zwerge" so forsche Töne anzuschlagen, ist zumindest diskussionswürdig. Schließlich hatten die US-Kickerinnen bereits für ihre ausschweifenden Jubelarien beim Schützenfest gegen Thailand Kritik einstecken müssen - auch in der Heimat. Und nun sorgten die Worte von Krieger sowie ihrer Mitspielerin Alex Morgan ("Wir haben zwei Startelfs") beim nächsten Gegner Schweden für Verwunderung. "Das ist absolut übermütig. Das motiviert einen besonders, zu zeigen, dass es nicht so ist", sagte Verteidigerin Magdalena Eriksson.

Einen kleinen Seitenhieb in Richtung Krieger, die erst im letzten Moment auf den WM-Zug aufgesprungen war und eigentlich nicht erste Wahl bei Trainerin Ellis ist, konnte sich die 25-Jährige auch nicht verkneifen: "Das hat eine Ersatzspielerin gesagt, insofern kann ich es nachvollziehen." Zugleich zeigte Eriksson aber auch großen Respekt vor den USA: "Sie haben natürlich eine großartige Mannschaft. Es ist eine großartige Fußball-Nation, klar, dass sie unglaubliche Spielerinnen haben."

Donnerstag Showdown in Le Havre um den Gruppensieg

Am Donnerstag (20.06.19, 21.00 Uhr, im Livestream bei sportschau.de) stehen sich die Skandinavierinnen und der Titelverteidiger in Le Havre im direkten Duell gegenüber. Beide Teams sind nach je zwei Erfolgen bereits für die Runde der letzten 16 qualifiziert. Es geht also primär um den Gruppensieg, für den die USA wegen ihrer überragenden Tordifferenz lediglich ein Remis benötigen, während Schweden siegen muss. Doch die Amerikanerinnen dürften auch noch auf Revanche sinnen. Denn bei Olympia 2016 kassierten sie im Viertelfinale eine der bittersten Niederlagen in der vergangenen Dekade gegen das "Drei-Kronen-Team". Die damalige Keeperin Hope Solo bezeichnete die Schwedinnen anschließend als "Feiglinge" - und flog hernach aus dem Kader.

Seitdem ist das Verhältnis der beiden Kontrahenten ein wenig belastet. Und so verwundert es nicht, dass es die Schwedinnen nun nicht lassen konnten, nach Kriegers Aussage ein wenig in Richtung der US-Equipe zu sticheln. "Das ist nichts Neues. Das ist ihre Denkweise in allem, was sie tun. Und wir werden alles tun, um das Spiel am Donnerstag zu gewinnen", sagte Offensivfrau Kosovare Asllani.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | FIFA Frauen WM 2019 | 20.06.2019 | 21:00 Uhr

Stand: 18.06.19 14:58 Uhr