Die Kanadierin Kadeisha Buchanan (l.) bejubelt ihr Tor zum 1:0 gegen Kamerun © imago images / PA Images

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Kanada jubelt dank Buchanan-Treffer gegen Kamerun

von Uli Petersen

Zum Abschluss des vierten Tags bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Frankreich haben die Kanadierinnen einen glanzlosen Pflichtsieg eingefahren: Gegner Kamerun machte defensiv zwar vieles richtig, aber auch einen entscheidenden Fehler.

Im ersten Vorrundenspiel in Gruppe E dauerte es am Montagabend (11.06.19) nicht lange, bis die Zuschauerinnen und Zuschauer im Stade de la Mosson in Montpellier erstmals auf ihre Kosten kamen: Sowohl die Kanadierinnen als auch Kamerun spielten nach dem Anpfiff schnell und direkt nach vorne, das Mittelfeld war zunächst nur Durchgangsstation. Keine 60 Sekunden waren vorbei, als es die erste Ecke der Partie zu verzeichnen gab. Die erste Chance für Kanada durch einen Kopfball von Christine Sinclair (3.) beantworteten die Afrikanerinnen mit einem Schuss von Estelle Johnson aus dem Strafraumzentrum (6.).

Zu viel Freiraum in Kameruns Strafraum

Die Kanadierin Kadeisha Buchanan (l.) bejubelt ihr Tor zum 1:0 gegen Kamerun © dpa picture alliance/empics Foto: John Walton

Sieben Verteidigerinnen aus Kamerun hinderten Kadeisha Buchanan (Nr. 3) nicht am Kopfball zum einzigen Tor der Partie.

Nach diesem vielversprechenden Auftakt verflachte das spielerische Niveau aber ebenso schnell: Außenseiter Kamerun ließ die Muskeln in der Fünfer-Abwehr spielen, Kanada versuchte es bei Angriffen zu oft mit langen Bällen. Nachdem ein Schuss von Nichelle Prince an den Pfosten abgelenkt worden war (43.), ging der Weltranglisten-Fünfte doch noch vor der Pause in Führung: Gleich sieben (!) Verteidigerinnen Kameruns hielten sich bei einem Eckball im eigenen Fünfer auf, sodass Innenverteidigerin Kadeisha Buchanan völlig ungedeckt von der Strafraumgrenze einlaufen und aus sechs Metern ungehindert per Kopfball-Aufsetzer einnetzen konnte (45.).

Kamerun fehlen die spielerischen Mittel

Kamerun, das bei der eigenen WM-Premiere vor vier Jahren im Achtelfinale gegen China ausgeschieden war, musste nach dem Seitenwechsel eigentlich mehr riskieren. Doch Trainer Alain Djeumfa, der natürlich um die spielerische Unterlegenheit seines Teams wusste, beließ es in der zweiten Halbzeit zunächst bei der Fünferkette in seiner Abwehr. Die Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen waren oft zu groß, dazu gesellten sich im Aufbau Ungenauigkeiten im Passspiel. Nur einmal, bei einem Kopfball von Claudine Meffometou nach einer Ecke, näherten sich die Afrikanerinnen dem Ausgleich an.

Kanada wird nicht entscheidend gefordert

Kanada fiel es auch in der Schlussphase mit viel Ballbesitz relativ leicht, die knappe Führung bis zum Abpfiff der nordkoreanischen Schiedsrichterin Hyang Ok Ri zu verteidigen. Eine Topleistung war nicht nötig, um die ersten drei WM-Punkte im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale einzufahren. Kapitänin Sinclair ließ in ihrem 282. Länderspiel in der 89. Minute die einzige Großchance zum 2:0 in der zweiten Halbzeit aus. Am kommenden Samstag (15.06.19) dürfte es gegen Neuseeland schon schwerer werden, im letzten Gruppenspiel (20.06.19) wartet mit Europameister Niederlande der stärkste Vorrundengegner auf das Team des dänischen Trainers Kenneth Heiner-Möller.

FIFA Frauen WM 2019
Kanada : Kamerun

10.06.19 21:00 Uhr, Spieltag 1 · Vorrunde, Gruppe E

Kanada

Labbe - Lawrence, Buchanan, Zadorsky, Chapman - Scott, Schmidt - Prince (75. Rose), Beckie - Sinclair, Fleming

1

Kamerun

Ngo Ndom - Leuko, Awona, Manie, Johnson, Meffometou - Feudjio, Yango (82. Meyong) - Nchout (67. Akaba), Aboudi Onguene - Ngo Ndoumbouk (68. Enganamouit)

0

Fakten und Zahlen zum Spiel

Ergebnis

  • 1:0 (1:0)

Tore

Strafen

Bes. Vorkommnisse

Ort

  • Montpellier

Zuschauer

  • 10710

Schiedsrichter

  • Hyang Ok Ri (Nordkorea)

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | FIFA Frauen WM 2019 | 08.06.2019 | 16:00 Uhr

Stand: 10.06.19 22:50 Uhr