Mehrere Spielerinnen bei einer Trainingseinheit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf dem Platz. © dpa picture alliance Foto: Sebastian Gollnow

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Heißer Kampf um den Titel bei der Frauenfußball-WM

Mit dem Spiel zwischen den Gastgeberinnen und Südkorea beginnt am Abend die Frauenfußball-WM in Frankreich. Das DFB-Team ist Mitfavorit auf den Titelgewinn und startet am Samstag (08.06.2019) ins Turnier.

Zum achten Mal seit der Premiere im Jahr 1991 in China findet in diesem Jahr eine offizielle FIFA Frauenfußball-Weltmeisterschaft statt. 24 Mannschaften haben sich für das Turnier qualifiziert, das heute im ausverkauften Pariser Prinzenpark-Stadion mit der Begegnung zwischen den Gastgeberinnen und Südkorea (21:00 Uhr, im Livecenter auf sportschau.de) eröffnet wird - und genau in einem Monat mit dem Endspiel in Lyon enden wird.

Deutschland, das den WM-Titel 2003 und 2007 gewonnen hat und amtierender Olympiasieger ist, trifft in Gruppe B in Rennes am Samstag (08.06.2019, 15:00 Uhr, live im Ersten und auf sportschau.de) auf China. Zuvor steht heute Nachmittag noch das Abschlusstraining unter Ausschluss der Öffentlichkeit an. Die weiteren Vorrundenspiele bestreitet die Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gegen Spanien (12.06.2019) und Südafrika (17.06.2019) - zwei weitere Mannschaften, die nach den zuletzt gezeigten Leistungen nicht zum Stolperstein für das DFB-Team werden sollten. Das Erste und das ZDF werden alle 52 WM-Spiele übertragen - entweder als TV-Übertragung oder per Livestream.

Titelverteidiger USA geht als Favorit ins Turnier

Die Weltspitze im Frauenfußball war noch nie so breit wie heute. Als großer Favorit auf den erneuten WM-Sieg gehen die USA ins Turnier, die vor vier Jahren in Kanada im Endspiel 5:2 gegen Japan triumphiert haben - es war bereits der dritte WM-Titel für die Amerikanerinnen. Die französischen Gastgeberinnen wollen bei der Heim-WM endlich ihren ersten Titel feiern. Für Deutschland, das unter Voss-Tecklenburg ebenfalls im Aufwind, aber auch im Umbruch ist, wäre es der dritte WM-Erfolg. Zum Kreis der ernsthaften Titelanwärter zählen zudem England, Australien, Japan und der amtierende Europameister Niederlande.

Die Olympiaqualifikation ist das Ziel

Bundestrainerin Voss-Tecklenburg ist seit dem vergangenen Herbst im Amt. Die 51-Jährige, die selbst 125 Mal für die Nationalmannschaft gespielt hat, setzt ihr verjüngtes Team nicht unnötig unter Druck. Das Hauptziel ist die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr im japanischen Tokio. Dafür muss ein Platz unter den besten drei Mannschaften Europas her. Angesichts der aufstrebenden Konkurrenz wird das alles andere als ein Selbstläufer.

Bei den Europameisterschaften in den Niederlanden vor zwei Jahren war das deutsche Team im Viertelfinale ausgeschieden, danach hatte es einen großen Umbruch im Kader gegeben. 15 der 23 DFB-Spielerinnen, die mit dabei sind in Frankreich, absolvieren zum ersten Mal ein WM-Turnier "bei den Großen".

Im deutschen Team herrschte in den Tagen vor dem WM-Beginn eine gute und entspannte Stimmung. "Wir können selbstbewusst ins Turnier gehen. Wir wollen weit kommen und vorne mitspielen", betonte Stürmerin und Spielführerin Alexandra Popp. Und Mittelfeldspielerin Dzsenifer Marozsán ergänzte: "In jedem Titel steckt enorm viel Arbeit und auch Glück. Wir wollen gut ins Turnier starten, alles andere ergibt sich dann."

Viele Stars am Ball

Die sechsmalige Weltfußballerin Marta aus Brasilien wird auch bei ihrer fünften WM-Teilnahme für Fußball-Feinkost sorgen. Bei den mit Stars gespickten USA stehen die Stürmerinnen Alex Morgan und Megan Rapinoe oft im Mittelpunkt. Bei den französischen Gastgeberinnen ist die fast 1,90 Meter lange Abwehrchefin Wendie Renard das Gesicht der Mannschaft. Kapitänin ist Amandine Henry von Champions-League-Sieger Olympique Lyon. Dort spielt auch Deutschlands Spielgestalterin Marozsán, die gerade zum dritten Mal in Folge zu Frankreichs Fußballerin des Jahres gewählt wurde. Nicht dabei ist die norwegische Torjägerin Ada Hegerberg. Die 23-Jährige ist 2017 nach vergeblichem Kampf um bessere Bedingungen aus dem Nationalteam ihres Landes zurückgetreten.

Video-Assistent kommt zum Einsatz

Wichtigstes Novum bei der Frauenfußball-WM ist der erstmalige Einsatz des Video-Assistenten. In Frankreich kommen vor den Bildschirmen allerdings ausschließlich männliche Referees zum Einsatz, die schon Erfahrung im Umgang mit der Innovation haben. Aus Deutschland ist zu diesem Zweck das Bundesliga-Trio Felix Zwayer, Bastian Dankert und Sascha Stegemann dabei.

Neu ist auch die Höhe des Preisgeldes. Das verdoppelte die FIFA auf 30 Millionen Dollar (rund 27 Millionen Euro). Der Weltmeister erhält vier Millionen Dollar (3,6 Millionen Euro). Zum Vergleich: Männer-Weltmeister Frankreich erhielt für den Triumph im vergangenen Sommer 32,3 Millionen Euro.

Deutsches Team

Das deutsche Aufgebot für die WM in Frankreich

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | FIFA Frauen WM 2019 | 08.06.2019 | 16:00 Uhr

Stand: 07.06.19 12:12 Uhr