Jubel bei der französischen Nationalspielerin Wendie Renard © picture alliance Foto: Richard Sellers

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Frankreich will mit Renard wieder hoch hinaus

Die WM-Gastgeberinnen gehen in die zweite Runde: Frankreich trifft in Gruppe A mit Norwegen auf den Weltmeister von 1995. Titelambitionen haben von den beiden heutigen Gegnern aber nur "Les Bleues".

Acht von 40 Partien sind bei der WM in Frankreich absolviert, der erste Spieltag der Vorrunde ist Geschichte. Nun gilt es für die Französinnen - einen Tag nach dem 13:0-Paukenschlag von Titelverteidiger USA gegen überforderte Thailänderinnen - die eigenen Ambitionen auf den WM-Sieg erneut zu untermauern.

Gegen die ohne die Weltklasse-Angreiferin Ada Hegerberg von Olympique Lyon an der WM teilnehmenden Norwegerinnen soll heute (12.06.2019, 21:00 Uhr, im Live-Ticker auf sportschau.de) in Nizza der zweite Sieg her. Das Schwierige an dieser Aufgabe: Die Nordeuropäerinnen haben nach ihrem glatten 3:0-Erfolg zum Turnierstart gegen Nigeria dasselbe Ziel. Das kontinentale Duell in Gruppe A verspricht also nicht nur Spannung, sondern auch Fußball auf einem höheren spielerischen Niveau, als es in den ersten fünf Tagen des Turniers zumeist zu beobachten war.

Auch Eugénie Le Sommer kann spielen

Im ersten Spiel am vergangenen Freitag (07.06.19) in Paris gegen Südkorea (4:0) war "Les Bleues" ein überzeugender Start ins Heim-Turnier gelungen. Nicht nur die zweifache Torschützin und Innenverteidigerin Wendie Renard wusste zum Auftakt der "Mission Titelgewinn" bei den Französinnen zu glänzen. Dennoch stand vor allem sie in den vergangenen Tagen im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Kein Wunder, dass das vorübergehende Aussetzen der 1,87 Meter großen Abwehrspielerin beim Training Schlagzeilen machte. Doch Trainerin Corinne Diacre beruhigte Medien und Fans: Renard und Eugénie Le Sommer, die ebenfalls leicht angeschlagen war, können gegen Norwegen spielen.

Der Plan der Französinnen ist es, bereits mit einem Sieg heute Platz eins in der Gruppe A klar zu machen. Dann könnten zumindest einige der strapazierten Spielerinnen von Champions-League-Sieger Olympique Lyon am letzten Vorrundenspieltag gegen Nigeria geschont werden.

Erfahren und ganz gelassen

Gegen Norwegen aber werden die Besten bei den Französinnen auflaufen - allen voran die 28 Jahre alte Renard, die zum dritten Mal nach 2011 und 2015 an einer WM teilnimmt und für das Spiel der Gastgeberinnen eine "Waffe" sei, wie es Mittelfeldspielerin Èlise Bussaglia vor der Partie ausdrückte. Im Training sei sie "manchmal in der verteidigenden Mannschaft gegen sie. Und ich kann dir sagen, dass es wirklich kompliziert ist!"

Die "Spielerin des Spiels" aus der Auftaktpartie gegen Südkorea sieht den Hype um ihre Person recht gelassen. Sie weiß aber auch, dass ihre Tore kurz vor der Pause dem Team noch einmal mehr Selbstvertrauen gegeben haben. Selbstvertrauen, das für den weiteren Verlauf des Turniers und die Realisierung des Traums vom Titel wichtig ist.

Zusammen mit Griedge Mbock Bathy ein Bollwerk

Ein weiterer Vorteil Frankreichs: In Griedge Mbock Bathy hat die Equipe eine zweite Innenverteidigerin von Weltklasse-Format in ihren Reihen. Gegen Südkorea hatte die 24-Jährige von Olympique Lyon mit 100 Aktionen die meisten Ballkontakte aller Spielerinnen auf dem Platz (Renard kam auf 99), gewann alle ihre Zweikämpfe und brachte fast jeden Pass zu einer Mitspielerin.

Zehn der 24 WM-Teams blieben am ersten Spieltag ohne Gegentor. Es wäre zumindest nicht verwunderlich, wenn das den Französinnen auch am zweiten Spieltag gelänge.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | FIFA Frauen WM 2019 | 08.06.2019 | 16:00 Uhr

Stand: 12.06.19 14:31 Uhr