Die Fußball-Nationalspielerinnen Klara Bühl (l.) und Dzsenifer Marozsán nehmen an einer Pressekonferenz teil. © picture alliance/dpa Foto: Sebastian Gollnow

Deutsches Team

Marozsán: "In jedem Titel steckt viel Arbeit"

Die erfahrene Nationalspielerin Dzsenifer Marozsán und WM-Debütantin Klara Bühl haben bei dem Turnier in Frankreich dasselbe Ziel: Sie wollen erfolgreich sein. Dafür müsse aber "das ganze Team funktionieren".

Am Donnerstag (06.06.2019), fast genau 50 Stunden vor dem Anpfiff des ersten WM-Gruppenspiels gegen China am Samstag (08.06.2019/15:00 Uhr, live im Ersten und auf sportschau.de) saßen mit dem 18 Jahre alten WM-Neuling Klara Bühl und der gerade in Frankreich erneut zur Spielerin des Jahres gewählten Dzsenifer Marozsán zwei ganz unterschiedliche Spielerinnen des DFB-Teams auf dem Pressekonferenz-Podium. In ihrem sportlichen Ehrgeiz aber sind sie sich ähnlich: "Ich versuche einfach immer mein Bestes zu geben", sagte die 27-jährige Marozsán, während Bühl die Rolle als Ergänzungsspielerin bei ihrem ersten großen Turnier nur zu gerne für sich nutzen möchte: "Ich sehe die Nominierung für die WM als Chance - und genieße das sehr." Mit dem SC Freiburg hatte sie erst vor wenigen Wochen ihr erstes DFB-Pokalfinale (0:1 gegen den VfL Wolfsburg) absolviert. Nun sollen weitere sportliche Highlights folgen: "Ich freue mich auf jedes Ereignis, das kommt."

Voss-Tecklenburgs Schlüsselspielerin ist fit

Spielmacherin Marozsán, die seit drei Jahren beim amtierenden französischen Meister und Champions-League-Sieger Olympique Lyon spielt, ist - anders als Bühl - eine der Schlüsselspielerinnen im Team von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg. Sie weiß aber auch: Ihr Mitwirken auf dem Platz allein wird nicht reichen, um Siege in der Gruppenphase einzufahren und sich für das Achtelfinale zu qualifizieren: "Um erfolgreich ins Turnier zu starten, muss das ganze Team funktionieren. Für den Erfolg will ich aber meinen Teil und meine Qualität beitragen."

Am Vortag war die Mittelfeldspielerin im Training noch geschont worden, das aber sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen, sagte sie bei der Pressekonferenz im DFB-Teamhotel in Bruz. Außerdem äußerte sie sich zum erstmaligen Einsatz des Video-Assistenten bei einer Frauen-WM ("Ich sehe das kritisch, da geht der Fußball ein bisschen verloren. Meiner Meinung nach müsste man das nicht haben") und zum "Prämiengefälle" zwischen dem Männer- und Frauenfußball ("Der Unterschied ist nicht gerecht. Wir haben uns weiterentwickelt. Aber es ist nun mal so - und wir müssen damit umgehen).

Großer Bekanntheitsgrad in Frankreich

Die deutsche Fußball-Nationalspielerin Dzsenifer Marozsán jubelt bei der Siegerehrung nach dem Champions-League-Finale 2019 mit ihren Mitspielerinnen von Olympique Lyon. © dpa picture alliance/EMPICS Sport Foto: Tim Goode

Mit Olympique Lyon gewann Dzsenifer Marozsán (M.) zum dritten Mal in Folge die Champions League.

Vor neun Jahren hatte Marozsán zusammen mit Alexandra Popp den U20-WM-Titel in Deutschland gewonnen - durch ein 2:0 im Finale gegen Nigeria. Vor drei Jahren feierte sie bei den Olympischen Spielen ihren größten sportlichen Erfolg mit dem deutschen Nationalteam, das durch ein 2:1 im Finale gegen Schweden die Goldmedaille gewann.

Lässt sich der Erfolg wiederholen? Marozsán will sich nicht unter Druck setzen lassen - und schätzt die Situation realistisch ein: "Ich hoffe, dass das noch nicht meine letzte Chance ist und ich noch eine weitere WM spielen kann. Aber ich weiß, dass in jedem Titel enorm viel Arbeit steckt und auch Glück. Wir wollen gut ins Turnier starten, alles andere ergibt sich dann."

Für sie ist alleine die Turnierteilnahme in diesem Jahr schon etwas ganz Besonderes: "Ich wohne und spiele jetzt seit drei Jahren in Lyon. Mein Bekanntheitsgrad hier ist größer als der in Deutschland. Ich bin jetzt zum dritten Mal Spielerin des Jahres geworden. Und wenn die Kids da sind beim Training und meinen Namen rufen: Das macht mich auch stolz."

Deutsches Team

Das deutsche Aufgebot für die WM in Frankreich

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | FIFA Frauen WM 2019 | 08.06.2019 | 16:00 Uhr

Stand: 06.06.19 14:43 Uhr