Die australischen Nationalspielerinnen Emily Gielnick, Gema Simon und Laura Alley (v.l.) © imago images / AAP

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Australien fordert Preisgelderhöhung und droht FIFA

Wenige Tage vor Beginn der WM in Frankreich droht die australische Nationalmannschaft dem Turnier-Ausrichter FIFA mit dem Gang vors Gericht. Die "Matildas" fordern eine umgehende Erhöhung des Preisgeldes um fast 100 Prozent.

Die australische Frauen-Nationalmannschaft hat in Abstimmung mit der australischen Vereinigung der Profifußballer, der Professional Footballers Australia Association (PFA), eine umgehende Preisgelderhöhung für die Weltmeisterschaft in Frankreich gefordert. Sie fordert eine Anhebung der WM-Prämien für das komplette Turnier von derzeit 30 Millionen US-Dollar auf 57 Millionen US-Dollar. Wie PFA-Vorstandschef John Didulica der britischen Tageszeitung "Guardian" sagte, würde er für diese Forderung auch gegen den Weltverband FIFA vor Gericht ziehen. Hintergrund ist ein Verweis auf die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern in Bezug auf die Geldausschüttungen.

"Spielerinnen sind Opfer der Diskriminierung"

Die WM-Prämien für 2019 entsprechen 7,5 Prozent derer für das WM-Turnier der Männer im vergangenen Jahr in Russland (400 Millionen US-Dollar). "Die Spielerinnen sind die Opfer der Diskriminierung", erklärte Didulica. Bisherige Vermittlungsversuche haben bei der FIFA keine Reaktion hervorgerufen. Mit der Forderung geht die Kampagne "Our Goal is now" einher, mit der auf eine langfristige Angleichung der WM-Prämien gepocht wird. "Ist das zu viel verlangt?", lautet die zentrale Frage an das höchste Organ des Weltfußballs. Sollte die Entwicklung des Preisgelder nach bisherigem Verlauf weitergehen, wäre eine Angleichung frühestens im Jahr 2039 zu verzeichnen.

Riesige Diskrepanz zwischen Männer- und Frauenprämien

Bei der Frauen-WM in Frankreich erhält der Verband des siegreichen Teams vier Millionen US-Dollar, der Finalist noch 2,6 Millionen. Bei der Männern gingen 2018 an Weltmeister Frankreich 38 Millionen US-Dollar von der FIFA, Finalist Kroatien erhielt 28 Millionen. Für jeden der 32 Teilnehmer gab es mindestens acht Millionen, jeder der 24 Teilnehmer des Frauen-Turniers bekommt mindestens 750.000 US-Dollar.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | FIFA Frauen WM 2019 | 08.06.2019 | 16:00 Uhr

Stand: 04.06.19 13:17 Uhr