Florencia Bonsegundo © imago

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Argentiniens Bonsegundo schreibt WM-Geschichte

Das furiose Comeback von Argentinien gegen Schottland hat ein Gesicht: Florencia Bonsegundo. Die 25-Jährige hat in der Partie zwischen Schottland und Argentinien (3:3) am Mittwochabend (19.06.19) WM-Geschichte geschrieben. Um die entscheidende Szene gab es aber mächtig Ärger.

Die Mittelfeldspielerin vom spanischen Verein Sporting Huelva trug entscheidend dazu bei, dass ihr Land WM-Geschichte schrieb: Nie zuvor war es einem Team gelungen, bei einem Turnier einen 0:3-Rückstand aufzuholen.

Bis zur 74. Minute lag Argentinien mit drei Toren scheinbar aussichtslos zurück. Doch nach dem Anschlusstreffer von Milagros Menendez schlug ein Distanzschuss Bonsegundos im schottischen Tor ein, den die FIFA als Eigentor von Keeperin Lee Alexander wertete.

VAR Dankert schaltet sich ein

Kurz vor Schluss wurde es dann hoch dramatisch: Nach einem Strafraumduell schaltete sich der deutsche Videoassistent Bastian Dankert ein und wies die nordkoreanische Schiedsrichterin Hyang Ok Ri auf das Foul hin. Den Elfmeter von Bonsegundo wehrte Alexander ab.

Doch weil sie die Torlinie zu früh verlassen hatte, erhielt die Argentinierin nach erneutem Videobeweis eine zweite Chance. Den mittigen Schuss parierte die Keeperin dann nicht mehr. Mit dem Tor hielt Bonsegundo Argentinien zumindest noch einen Tag im Turnier.

Neue Regel sorgt für mächtig Ärger

Auf der Twitter-Seite der FIFA hagelte es Proteste über den für viele an dieser Stelle überflüssigen Einsatz des Videbeweises, da so demnächst bei jedem Elfmeter erst mal durch genaue Videobeweis-Analyse überprüft werden muss, ob der jeweilige Torwart fünf Zentimeter vor der Linie steht oder nicht.

"Ich habe bereits vor dem Turnier gesagt, dass ich für den Videobeweis bin, wenn der Videobeweis dabei hilft, dass es zu den richtigen Entscheidungen kommt – aber heute haben wir uns ungerecht behandelt gefühlt", sagte Schottlands Trainerin Shelley Kerr.

Noch klarer drückte sich Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon auf Twitter aus: "Ich verstehe immer noch nicht komplett, wie er funktioniert, aber ich verstehe genug, um zu wissen, dass ich den VAR hasse!"

Erst am Donnerstagabend wird sich zeigen, ob Argentinien die beiden Punkte aus der Gruppenphase für ein Weiterkommen reichen.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | FIFA Frauen WM 2019 | 08.06.2019 | 16:00 Uhr

Stand: 20.06.19 11:23 Uhr