Liveticker Japan - England

Die Japanerinnen qualifizieren sich als Gruppenzweite ebenfalls für die KO-Phase. Mit der Leistung der letzten 25 Minuten können sie dort jedem generischen Team einen unangenehmen Tag (oder Abend) bereiten. Spiele sie so wie in Durchgang Eins, ist für die Japanerinnen im Achtelfinale vermutlich Endstation.

Die Engländerinnen ziehen mit der perfekten Bilanz von drei Siegen aus drei Spielen ins Achtelfinale ein. Heute hatten sie die Partie lange Zeit gut im Griff, gaben aber spätestens ab Mitte der zweiten Halbzeit das Heft des Handelns weitgehend aus der Hand. Am Ende machte Ellen Whites Kaltschnäuzigkeit im Abschluss den entscheidenden Unterschied aus.

Das war die letzte nennenswerte Szene des Spiels. England setzt sich mit 2:0 gegen Japan durch.

Emi Nakajima legt im 16er noch einmal raus zu Risa Shimizu, die eine gute Flanke auf Riko Takarada schlägt. In Rückenlage setzt Japans Stürmerin den Ball über den englischen Kasten.

Schlusspfiff.

Es werden vier Minuten nachgespielt.

Yuika Sugasawa hat den Anschlusstreffer auf dem Fuß. Nach einer schönen Passstafette taucht sie frei vor Karen Bardsley auf, und scheitert mit einem Flachschuss an der hervorragenden englischen Schlussfrau.

Die Japanerinnen spielen zwar weiter unbeirrt nach vorne, aber die Messe ist hier wohl gelesen.

Karen Carney mit feinem Zuspiel auf Ellen White, die von der Strafraumkante mit einem satten Flachschuss ins kurze Eck trifft. So einfach kann Fußball sein.

Wieder eine dicke Chance für Japan. Die aufgerückte Aya Sameshima schlägt eine angeschnittene Flanke scharf vor das englische Tor und die nimmermüde Yuika Sugasawa hät ihren Stiefel noch in den Ball. Knapp am kurzen Pfosten vorbei.

Etwa zehn Minuten bleiben den Japanerinnen noch, um hier ein Tor zu erzielen, das inzwischen nicht mehr überraschend käme.

Die eingewechselte Yuika Sugasawa bereitet Englands Abwehr doch einiges an Kopfzerbrechen. Sie wühlt sich zentral bis an die Strafraumkante durch und zieht dann per Dropkick ab. Den Ball trifft sie nicht voll und der Schuss geht weit über den Querbalken.

Gefährlicher Angriff der Japanerinnen! Mana Iwabuchi mit einem gut getimeten Steilpass auf Yuika Sugasawa, die sich zentral vor dem englischen Tor überraschender Freiheit erfreut. Aber der Ball verspringt ihr bei der Mitnahme und die Möglichkeit zum Ausgleich ist vertan.

Die Engländerinnen mit Mühe, den Ball aus der eigenen Hälfte zu befördern und nach einem Pressschlag landet die Kugel bei Yuika Sugasawa, die aus etwa 22 Metern abzieht. Karen Bardsley taucht ab und kann diesen nicht besonders harten Schuss problemlos festhalten.

Ein positionsgetreuer Wechsel im englischen Mittelfeld.

Die Aktionen der Japanerinnen werden etwas druckvoller ohne jedoch besondere Torgefahr zu versprühen. Dem englischen Spiel könnte in dieser Phase die ein oder andere frische Spielerin gut tun.

Ein dicker Patzer von Jill Scott, die über den Ball tritt, führt zur besten japanischen Torchance seit längerer Zeit. Yuika Sugasawa erläuft sich den Ball im englischen Strafraum, aber Steph Houghton bereinigt die Situation mit einer beherzten Grätsche.

Zwei offensive Wechsel bei den Japanerinnen, die angesichts des Spielstands im Parallelspiel unbeschwert nach vorne spielen können.

Riesenchance für Toni Duggan, auf 2:0 zu erhöhen. Lucy Bronze unternimmt mal einen Ausflug auf dem rechten Flügel und schlägt eine perfekte Flanke vor das japanische Gehäuse. Duggan nimmt den Ball aus kurzer Distanz direkt aus der Luft und scheitert an der fabelhaften Ayaka Yamashita.

Mana Iwabuchi zieht mit Tempo in Richtung englischer 16er und nimmt Jun Endo schön auf dem linken Flügel mit. Die legt flach zurück an die Strafraumkante, wo Emi Nakajima schussbereit steht. Die zurück geeilte Rachel Daly hat aber aufgepasst und spitzelt der Japanerin den Ball vom Fuß.

Mana Iwabuchi zieht jetzt einmal vom linken Flügel in den englischen Strafraum. Lucy Bronze verteidigt das aber ganz souverän und kann der japanischen Stürmerin den Ball abnehmen.

Die Japanerinnen sind auch in den zweiten Durchgang mit hohem Pressing gestartet. Die Engländerinnen drehen nun den Spieß aber einmal um. Zu Torchancen führt das bislang auf keiner der beiden Seiten.

Nana Ichise und Ellen White behaken sich abseits des Spielgeschehens etwas heftiger. Claudia Umpierrez findet dafür einige mahnende Worte.

Ohne Wechsel auf beiden Seiten geht das Spiel in die zweite Halbzeit.

Verdiente Pausenführung für die Engländerinnen. Die Partie wird dem Prädikat Topspiel bislang jedoch nicht gerecht. Viele gute Ansätze auf beiden Seiten, aber nur wenig Zug zum Tor. England spielt die eigenen Angriffe konsequenter aus, als Japan das tut und lässt sich defensiv kaum einmal in Verlegenheit bringen.

Beim Stand von 0:1 für England gehen die Teams nun in die Kabinen.

Es gibt eine Minute Nachspielzeit.

Jill Scott strahlt in der englischen Defensive eine enorme Ruhe aus und zeigt auch in der Spieleröffnung immer wieder ihre Klasse. Diese Art der Abgeklärtheit fehlt dem Spiel der Japanerinnen.

Die Spielanlage der Engländerinnen macht den reiferen Eindruck und so geht die Führung bis dato auch völlig in Ordnung. Ein Bein reißen sich die Frauen von der Insel hier aber nicht gerade aus. Vielmehr tun sie das, was nötig ist, damit ihnen die Spielkontrolle nicht entgleitet.

Insgesamt ist das Spiel in der letzten Viertelstunde zunehmend verflacht. Torraumszenen sind derzeit Mangelware.

Für die Engländerinnen gibt es so aber natürlich Platz zu kontern. Keira Walsh schlägt einen langen Pass auf Rachel Daly, die sich sehr gut gegen Aya Sameshima durchsetzt und den Ball aus etwa 14 Metern per Volleyschuss auf das japanische Tor feuert. Ayaka Yamashita ist bislang die auffälligste Akteurin ihres Teams und kann auch diese Großchance mit einer tollen Parade vereiteln.

Auch das Pressing hat seinen Weg zurück ins japanische Spiel gefunden. Für die Engländerinnen ist das überaus unbequem zu spielen.

So langsam spielen die Asienmeisterinnen wieder forscher nach vorne. Jill Scott kann Rikako Kobayashi den Ball so eben noch vom Fuß spitzeln. Die Japanerinnen hätte sonst frei in den 16er durchstarten können.

Rachel Daly wird auf dem rechten Flügel immer wieder fein in Szene gesetzt. Jetzt findet sie mit einer Flanke den Kopf von Ellen White, aber der Ball rutscht ihr ein wenig von der Stirn ab und Japans Defensive kann erst einmal klären.

Die Engländerinnen halten den Druck seit dem Führungstreffer konstant hoch und die junge japanische Mannschaft gerät immer wieder bedenklich ins Schwimmen. Die guten Ansätze der Anfangsphase sind bei den Frauen in Blau derzeit einer allgemeinen Verunsicherung gewichen.

Nach der Ecke wird es erneut gefährlich. Georgia Stanway holt sich den zweiten Ball und lädt von knapp hinter der Strafraumgrenze mit Volldampf drauf. Japans Torfrau ist inzwischen warm geschossen und bekommt die Fäuste rechtzeitig hoch.

England hat nun Oberwasser und versucht, direkt nachzulegen. Die erfahrene Jill Scott lässt mal einen Schuss aus der Distanz ab. Das ist ein Ball wie ihn Torhüterinnen mögen und Ayaka Yamashita kann ihn zur Ecke wegfausten.

Georgia Stanway mit einem ganz feinen Ball in die Gasse, Ellen White ist im exakt richtigen Moment gestartet und legt den Ball an der herauslaufenden Ayaka Yamashita vorbei. Die Kugel trudelt zur englischen Führung ins lange Eck.

Bei den ersten Eckbällen der Engländerinnen wird klar, wo die Schwächen der japanischen Abwehr liegen. Bei hohen Bällen sind sie anfällig.

Das japanische Team hat in den ersten gut zwölf Minuten mehr vom Spiel. Den Engländerinnen scheinen die vielen Wechsel nicht gut getan zu haben. Der Spielaufbau der Lionesses wirkt noch sehr behäbig.

Und auch die erste richtig gute Chance geht auf das Konto der Japanerinnen. Wieder ist es Kumi Yokoyama, die ihre Schussstärke unter Beweis stellt. Einen Freistoß aus etwa 25 Metern tritt sie direkt auf das englische Tor. Der Ball würde genau in den linken Torgiebel passen, aber Karen Bardsley verhindert den Treffer mit einer herrlichen Flugparade.

Die Japanerinnen haben die erste bessere Chance des Spiels. Nach einer Balleroberung in der gegnerischen Hälfte kombinieren sich Kumi Yokoyama und Mana Iwabuchi mit einem Doppelpass flott durchs Mittelfeld und Yokoyama probiert es mal mit einem Schuss aus gut 20 Metern Torentfernung. Der Ball geht über das englische Tor.

Dann kommt aber der lange Ball auf Rachel Daly am rechten Flügel. Daly lässt Aya Sameshima gekonnt aussteigen und flankt mit rechts vor das japanische Tor. Zu unpräzise und Saki Kumagai kann per Kopf klären.

Japan verteidigt in den Anfangsminuten sehr hoch. Die Engländerinnen passen sich etwa anderthalb Minuten den Ball in der eigenen Hälfte zu ohne einmal die Mittellinie zu überqueren.

Der Anpfiff ist ertönt, der Ball rollt...

Die Teams sind in das etwa zu einem Drittel gefüllte Stade de Nice eingelaufen. Während die Hymnen erklingen, steigt die Vorfreude auf das Topspiel der Gruppe D. In etwa drei Minuten geht es los.

Schiedsrichterin der Partie ist mit Claudia Umpierrez eine sehr erfahrene Vertreterin ihres Fachs. Die Uruguayerin leitete bereits das Eröffnungsspiel bei dieser WM und drei Spiele bei der WM vor vier Jahren. Unter anderem Englands 2:1-Sieg im Viertelfinale gegen Kanada.

Entgegen seiner Ankündigung hat Phil Neville die Startelf im Vergleich zum Argentinien-Spiel annähernd komplett umgekrempelt. Lediglich Lucy Bronze, Steph Houghton und Jill Scott standen auch am letzten Freitag bei Anpfiff auf dem Platz. Geblieben ist aber das 4-3-3 System. Karen Bardsley kehrt nach einem Spiel Pause zwischen die Pfosten zurück.

Englands Startelf präsentiert sich heute wie folgt: Bardsley - Bronze, Houghton, Bright, Stokes - J. Scott, Walsh, Stanway - Daly, White, Duggan

Wir sehen die Japanerinnen im gewohnten 4-4-2 System. Zwei personelle Veränderungen hat es gegeben. Die rechte Angriffsseite wurde mit Rikako Kobayashi und Kumi Yokoyama neu besetzt. Dafür müssen Narumi Miura und Yuika Sugasawa erst einmal von draußen zuschauen.

Und hier die Aufstellung der Japanerinnen: Yamashita - Shimizu, Kumagai, Ichise, Sameshima - Kobayashi, Nakajima, Sugita, Endo - Yokoyama, Iwabuchi

Coach Phil Neville hat in den letzten Tagen durchblicken lassen, dass er keine allzu großen Veränderungen an der Teamaufstellung vornehmen möchte. Eine Kandidatin für ihren ersten Auftritt bei dieser WM ist Toni Duggan. Frisch von einer Oberschenkelverletzung genesen ist die Stürmerin vom FC Barcelona nach eigener Aussage extrem motiviert, ihrem Team zu helfen und das Vertrauen des Trainerstabs in Toren zurückzuzahlen.

Der Turniersieg beim SheBelieves Cup hat den Engländerinnen viel Selbstvertrauen gegeben. „Wir wollen gegen jedes Team gewinnen, das uns gegenübersteht, um am Ende das Finale zu erreichen. Wir wissen, dass wir es schaffen können“, so das Statement von Abwehrstar Lucy Bronze bei der gestrigen Pressekonferenz.

Viermal trafen Japan und England bisher in Länderspielen aufeinander. Einem Unentschieden und einem japanischen Sieg stehen zwei Siege der Engländerinnen gegenüber. Das letzte Aufeinandertreffen gab es im März diesen Jahres beim SheBelieves Cup, den England nach einem 3:0-Erfolg gegen Japan gewinnen konnte. Das letzte Duell bei einer WM gewannen die Japanerinnen im Halbfinale vor vier Jahren mit 2:1.

Das sehr junge japanische Team hat seine Schwächen vor allem in der defensiven Organisation, wenn ihre Gegnerinnen es schaffen, Druck aufzubauen. Erstes Ziel der Japanerinnen ist es daher heute, die eigenen Stärken im Kombinationsfußball auszuspielen und so den Ballbesitz zu kontrollieren.

Die Japanerinnen sind noch nicht so Recht angekommen bei der Weltmeisterschaft 2019. Nach einem enttäuschenden 0:0 im Auftaktmatch gegen Argentinien, zeigten sie gegen Schottland eine starke erste Halbzeit, liefen im zweiten Durchgang aber Gefahr, einen Zwei-Tore-Vorsprung noch zu verspielen. Nadeshiko Japan werden sich weiter steigern müssen, wenn sie zum dritten Mal in Folge in ein WM-Finale einziehen möchten.

Die aufstrebenden Engländerinnen wollen gegen die Vize-Weltmeisterinnen aus Japan ihr Gesellinnenstück abliefern. Ein Unentschieden würde ihnen dabei schon genügen, um Platz Eins in der Gruppe D zu verteidigen. Den Zweitplatzierten droht im Achtelfinale ein Duell gegen die Niederlande oder Kanada.