Verteidigerin Babett Peter (M.) im Trikot der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft © imago/Bergmann Foto: Claus Bergmann

Nie mehr DFB-Team: Peter erklärt Rücktritt

Babett Peter hat nach 118 Länderspielen ihre Nationalmannschafts-Karriere überraschend beendet. Die Welt- und Europameisterin sowie Olympiasiegerin sah keine Perspektive mehr im DFB-Team.

Abwehrspezialistin Babett Peter hat rund eineinhalb Monate vor Beginn der Weltmeisterschaft in Frankreich einen Schlussstrich unter ihre Nationalmannschafts-Karriere gezogen. "Nach zwei olympischen Medaillen und dem Gewinn des Weltmeister- sowie des Europameistertitels habe ich mich dazu entschieden, meine Laufbahn im DFB-Trikot zu beenden. Ich sehe aktuell keine sportliche Perspektive, um meine Werte und fußballerischen Qualitäten in der Frauen-Nationalmannschaft einzubringen", wurde die Verteidigerin des VfL Wolfsburg am Freitag (26.4.19) in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes zitiert. Die 30-Jährige bestritt 118 Länderspiele und erzielte dabei acht Tore. Letztmals lief Peter am 6. Oktober des vergangenen Jahres in der Testpartie gegen Österreich (3:1) für die DFB-Auswahl auf.

"Entschluss ist mir nicht leichtgefallen"

"Dieser Entschluss ist mir nichtleichtgefallen, er ist jedoch schon einige Zeit in mir gereift. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich mich stets verbessern, immer spielen und das Erreichte wiederholen möchte. Respekt, Kommunikation und das Einbringen meiner Persönlichkeit sind und waren mir in meiner sportlichen Karriere zudem sehr wichtig. Ich bin sehr stolz, eine der wenigen Spielerinnen zu sein, die alle nationalen und internationalen Titel im Frauenfußball gewinnen konnten", erklärte die Verteidigerin.

Die aus dem sächsischen Oschatz stammende Fußballerin hatte am 9. März 2006 gegen Finnland für das DFB-Team debütiert. 2007 war sie in China Weltmeisterin, gewann 2009 in Finnland den EM-Titel, bei Olympia 2008 in Peking Bronze und 2016 in Rio de Janeiro Gold.

Unter Voss-Tecklenburg ohne Einsatz

Die neue Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte Peter in den ersten drei Partien nach ihrer Amtsübernahme nicht eingesetzt, was vermutlich bei der Wolfsburgerin letztlich zum Rücktritt führte. "Als ehemalige Spielerin kann ich gut nachvollziehen, wie schwer einem dieser Entschluss fällt und wie wohl überlegt er sein muss. Babett gilt deshalb mein Respekt für ihre Entscheidung. Sie hat in ihrer Karriere Herausragendes geleistet und eine beeindruckende Zahl von Titeln geholt", sagte Voss-Tecklenburg. Joti Chatzialexiou, der Sportliche Leiter Nationalmannschaften, ergänzte: "Babett war und ist ein Vorbild an Professionalität und Einsatz und hat in ihrer langen internationalen Karriere auf beeindruckende Art und Weise viele Erfolge feiern können. Sie war dabei immer eine herausragende Teamplayerin. Ich schätze sie darüber hinaus als reflektierte Persönlichkeit."

Dieses Thema im Programm:

FIFA Frauen WM 2019 | 08.06.2019 | 16:00 Uhr

Stand: 26.04.19 14:20 Uhr